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Luzide Träume: Klarträumer können überhaupt besser denken

Wer seine Träume kontrollieren kann, kennt seine eigenen Denkprozesse auch im Wachen womöglich besser.

Nicht alle Menschen beherrschen die Fähigkeit des "luziden Träumens", sind sich also als Träumer ihres Zustands bewusst oder können das Traumgeschehen sogar gezielt beeinflussen. Wer zur Gruppe der "Klarträumer" gehört, unterscheidet sich aber offenbar auch in anderer Hinsicht vom Rest der Menschheit: Sein vorderes Stirnhirn scheint im Durchschnitt größer zu sein – was womöglich auch eine allgemein schärfere bewusste Reflexion des eigenen Denkprozesses erlaubt. Das meint zumindest ein Max-Planck-Forscherteam um Elisa Filevich nach Experimenten und Analysen per Magnetresonanztomografie.

Die Forscher hatten dabei die Hirnstrukturen von 31 häufig klar träumenden Probanden mit 31 anderen verglichen. Dabei zeigte sich der für abstrakte Denkprozesse wichtige anteriore präfrontale Kortex (die Region BA9/10) der Klarträumer als insgesamt größer. Die mit Denkanstrengung assoziierten, am Blutstrom ablesbaren Signale waren dort zudem bei Klarträumern ausgeprägter. Die Ergebnisse legten einen Zusammenhang zwischen dem Ausbau neuronaler Strukturen, der Fähigkeit zu luzidem Träumen und Metakognition nahe, so die Forscher – wobei die hirneigenen Kontrollregionen wie der anteriore präfrontale Kortex für kognitive Prozesse wohl zentral sein dürften.

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