Medien: Macht Fernsehen Kinder dumm?
Kinder, die einen Fernseher in ihrem Zimmer haben, können schlechter lesen und rechnen als ihre Gleichaltrigen. Dabei ist es unerheblich, wie lang die Kinder durchschnittlich am Tag fernsehen.
Zu diesem Ergebnis kam die Studie einer Forschungsgruppe um Dina Borzekowski an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, in der das Fernsehverhalten von 400 Drittklässlern untersucht wurde [1]. In standardisierten Mathe- und Lesetests, die jeweils im Laufe eines Jahres zwei Mal durchgeführt wurden, schnitten Kinder, die einen Fernseher in ihrem Zimmer hatten, durchschnittlich schlechter ab als ihre Altergenossen ohne eigenen Fernseher. Das Ergebnis war unabhängig von anderen Variablen, die sich ebenfalls auf die Testleistung auswirken könnten, wie beispielsweise das Bildungsniveau der Eltern. Zusätzlich verschlechterte sich die Leistung derjenigen Kinder, in deren Zimmer im Laufe des Jahres ein Fernseher aufgestellt wurde, zwischen dem ersten und dem zweiten Test. Kinder, aus deren Zimmer der Fernseher in dieser Zeit entfernt wurde, konnten hingegen ihre Leistungen verbessern.
Auf mögliche negative Folgen des Fernsehens für Kinder und Jugendliche weisen auch die Ergebnisse einer neuseeländischen Langzeitstudie einer Forschungsgruppe um Robert Hancox von der Universität Otago hin [2]. Die Studie ergab, dass sich das Ausmaß des Fernsehkonsums von Kindern und Jugendlichen auf das später erreichte Bildungsniveau auswirkt. Jugendliche, die im Alter zwischen 13 und 15 Jahren durchschnittlich länger ferngesehen hatten als ihre Altersgenossen, brachen häufiger die Schule ab. Dagegen erreichten mehr Probanden mit unterdurchschnittlichem Fernsehkonsum im Kindesalter später einen Universitätsabschluss als die "Vielseher" dieser Altersgruppe.
Zu einem differenzierteren Ergebnis über die Auswirkungen des Fernsehkonsums von Kindern kommt eine Langzeitstudie der Universität von Washington in Seattle unter Leitung von Frederick Zimmerman an insgesamt 1797 Kindern [3]. Die Forscher fanden heraus, dass Fernsehen bei Kindern unter drei Jahren der späteren kognitiven Entwicklung schadet. So schnitten sechs bis siebenjährige, die in diesem Alter überdurchschnittlich viel ferngesehen haben, in Lese- und Mathematiktests schlechter ab als der Durchschnitt ihrer Altersgruppe. Im Gegensatz dazu verfügten Kinder, die im Alter zwischen drei und fünf Jahren mehr ferngesehen hatten als Gleichaltrige, mit sechs Jahren über ein besseres Kurzzeitgedächtnis als Gleichaltrige sowie eine überdurchschnittliche Lesefertigkeit.
Die Autoren schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass der Einfluss von Fernsehen auf die kognitive Entwicklung von Kindern nicht einheitlich negativ zu bewerten ist. Nur Kinder unter drei Jahren sollten überhaupt nicht fernsehen, um ihre kognitive Entwicklung nicht zu beeinträchtigen. Die Forscher warnen jedoch auch davor, Kinder im Vorschulalter wahllos fernsehen zu lassen. Stattdessen sollten die Eltern altersgerechte und inhaltlich wertvolle Programme für ihre Kinder auswählen, um den Nutzen durch das Fernsehen für die kognitive Entwicklung ihrer Kinder zu maximieren.
Zu diesem Ergebnis kam die Studie einer Forschungsgruppe um Dina Borzekowski an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, in der das Fernsehverhalten von 400 Drittklässlern untersucht wurde [1]. In standardisierten Mathe- und Lesetests, die jeweils im Laufe eines Jahres zwei Mal durchgeführt wurden, schnitten Kinder, die einen Fernseher in ihrem Zimmer hatten, durchschnittlich schlechter ab als ihre Altergenossen ohne eigenen Fernseher. Das Ergebnis war unabhängig von anderen Variablen, die sich ebenfalls auf die Testleistung auswirken könnten, wie beispielsweise das Bildungsniveau der Eltern. Zusätzlich verschlechterte sich die Leistung derjenigen Kinder, in deren Zimmer im Laufe des Jahres ein Fernseher aufgestellt wurde, zwischen dem ersten und dem zweiten Test. Kinder, aus deren Zimmer der Fernseher in dieser Zeit entfernt wurde, konnten hingegen ihre Leistungen verbessern.
Auf mögliche negative Folgen des Fernsehens für Kinder und Jugendliche weisen auch die Ergebnisse einer neuseeländischen Langzeitstudie einer Forschungsgruppe um Robert Hancox von der Universität Otago hin [2]. Die Studie ergab, dass sich das Ausmaß des Fernsehkonsums von Kindern und Jugendlichen auf das später erreichte Bildungsniveau auswirkt. Jugendliche, die im Alter zwischen 13 und 15 Jahren durchschnittlich länger ferngesehen hatten als ihre Altersgenossen, brachen häufiger die Schule ab. Dagegen erreichten mehr Probanden mit unterdurchschnittlichem Fernsehkonsum im Kindesalter später einen Universitätsabschluss als die "Vielseher" dieser Altersgruppe.
Zu einem differenzierteren Ergebnis über die Auswirkungen des Fernsehkonsums von Kindern kommt eine Langzeitstudie der Universität von Washington in Seattle unter Leitung von Frederick Zimmerman an insgesamt 1797 Kindern [3]. Die Forscher fanden heraus, dass Fernsehen bei Kindern unter drei Jahren der späteren kognitiven Entwicklung schadet. So schnitten sechs bis siebenjährige, die in diesem Alter überdurchschnittlich viel ferngesehen haben, in Lese- und Mathematiktests schlechter ab als der Durchschnitt ihrer Altersgruppe. Im Gegensatz dazu verfügten Kinder, die im Alter zwischen drei und fünf Jahren mehr ferngesehen hatten als Gleichaltrige, mit sechs Jahren über ein besseres Kurzzeitgedächtnis als Gleichaltrige sowie eine überdurchschnittliche Lesefertigkeit.
Die Autoren schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass der Einfluss von Fernsehen auf die kognitive Entwicklung von Kindern nicht einheitlich negativ zu bewerten ist. Nur Kinder unter drei Jahren sollten überhaupt nicht fernsehen, um ihre kognitive Entwicklung nicht zu beeinträchtigen. Die Forscher warnen jedoch auch davor, Kinder im Vorschulalter wahllos fernsehen zu lassen. Stattdessen sollten die Eltern altersgerechte und inhaltlich wertvolle Programme für ihre Kinder auswählen, um den Nutzen durch das Fernsehen für die kognitive Entwicklung ihrer Kinder zu maximieren.
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