Himmelskörper: Machte Aufprall fernen Planeten heiß?
Ein merkwürdiger Exoplanet, der entweder für sein Alter oder seine vermeintliche Größe viel zu heiß ist, hat womöglich gerade erst einen heftigen Zusammenstoß mit einem zweiten Himmelskörper überstanden, glauben Eric Mamajek vom Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik und seine Kollegen. Dieser jüngst erfolgte Crash könnte die eigentümlich unstimmigen Daten erklären, die seit der Entdeckung des Objektes 2M1207b im Sternbild Zentaur vor gut drei Jahren angefallen sind, so die Hypothese der Astronomen.
Der 170 Lichtjahre von der Erde entfernte Planet kreist um einen Braunen Zwerg und weist eine Oberflächentemperatur von über 1300 Grad Celsius auf, wie Analysen seines Lichtspektrums nahe legten. Derart heiß dürfte der Planet im wahrscheinlich acht Millionen Jahre jungen Binärsystem 2M1207 aber nur dann sein, wenn er rund acht Jupitermassen groß wäre – kleinere Himmelskörper geben die bei ihrer Bildung erhaltene Wärme wegen des ungünstigeren Verhältnisses zwischen Masse und Oberfläche deutlich schneller ab. Ein acht Jupiter großer Planet verrät sich aber stets durch ein deutliches Signal im Infrarotbereich, das bei 2M1207b wiederum sehr schwach ist.
Die ungewöhnlichen Beobachtungen erklärten Astronomen bislang recht unbefriedigend damit, dass eine dichte Staubwolke um das System die Infrarotstrahlung schluckt. Mamajeks Team glaubt nun stattdessen, dass 2M1207b tatsächlich ein nur etwa saturnkleiner Planet ist [1]. Ein solches Objekt wäre in den acht Millionen Jahren seit seiner Bildung allerdings auf rund 700 Grad Celsius abgekühlt. Die Astronomen postulieren daher, dass der Planet vor weniger als 100 000 Jahren mit einem mindestens drei Erdmassen großen, zweiten Planeten kollidierte.
2M1207b ist nicht nur wegen seiner sonderbaren Eigenschaften bekannt, sondern auch als erster je direkt fotografierter Exoplanet beschrieben worden. Eine Gruppe um Gael Chauvin hatten 2004 schwache Spuren des Planeten im nahen Infrarot beim Braunen Zwerg 2M1207 mit dem 8,2-Meter-Spiegelteleskop des Very Large Telescope aufgenommen [2].
Der 170 Lichtjahre von der Erde entfernte Planet kreist um einen Braunen Zwerg und weist eine Oberflächentemperatur von über 1300 Grad Celsius auf, wie Analysen seines Lichtspektrums nahe legten. Derart heiß dürfte der Planet im wahrscheinlich acht Millionen Jahre jungen Binärsystem 2M1207 aber nur dann sein, wenn er rund acht Jupitermassen groß wäre – kleinere Himmelskörper geben die bei ihrer Bildung erhaltene Wärme wegen des ungünstigeren Verhältnisses zwischen Masse und Oberfläche deutlich schneller ab. Ein acht Jupiter großer Planet verrät sich aber stets durch ein deutliches Signal im Infrarotbereich, das bei 2M1207b wiederum sehr schwach ist.
Die ungewöhnlichen Beobachtungen erklärten Astronomen bislang recht unbefriedigend damit, dass eine dichte Staubwolke um das System die Infrarotstrahlung schluckt. Mamajeks Team glaubt nun stattdessen, dass 2M1207b tatsächlich ein nur etwa saturnkleiner Planet ist [1]. Ein solches Objekt wäre in den acht Millionen Jahren seit seiner Bildung allerdings auf rund 700 Grad Celsius abgekühlt. Die Astronomen postulieren daher, dass der Planet vor weniger als 100 000 Jahren mit einem mindestens drei Erdmassen großen, zweiten Planeten kollidierte.
Das Objekt, sagt Mamajek, sei "bizarr genug, um eine bizarre Erklärung zu rechtfertigen". Der Astronom weist zudem darauf hin, dass Planetencrashs wohl kaum unüblich seien. Unser Erdmond enstand nach einer Kollision der Vorerde mit einem Protoplaneten; zudem wird diskutiert, ob die gegenläufige Umlaufbahn der Venus um die Sonne sowei die gekippte Lage der Planetenachse von Uranus aus ähnlichen Kollisionen resultieren. Ob die unbewiesene Hypothese von Mamajek und Co zutrifft, könnte durch weitere Untersuchungen überprüft werden, bei denen die Masse von 2M1207b eindeutig bestimmt wird.
2M1207b ist nicht nur wegen seiner sonderbaren Eigenschaften bekannt, sondern auch als erster je direkt fotografierter Exoplanet beschrieben worden. Eine Gruppe um Gael Chauvin hatten 2004 schwache Spuren des Planeten im nahen Infrarot beim Braunen Zwerg 2M1207 mit dem 8,2-Meter-Spiegelteleskop des Very Large Telescope aufgenommen [2].
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