Fortpflanzung: Männliche Fadenwürmer lassen für Sex das Essen stehen
Wer sich zwischen zwei guten Dingen entscheiden muss, der hat die Qual der Wahl. Männliche Exemplare der Art C. elegans wissen allerdings, wofür sie sich entscheiden, wenn Futter und ein paarungsbereiter Artgenosse vor ihnen stehen: Sie lassen das Essen links liegen und gehen lieber auf Partnersuche. Das berichten Forscher von der University of Rochester nun im Fachmagazin "Current Biology".
Die Wissenschaftler machen für dieses Verhalten spezielle Rezeptoren an den Neuronen verantwortlich, welche den Geruchssinn bei den Fadenwürmern kontrollieren und ihnen damit wertvolle Orientierungsinformationen im Bezug auf die Umgebung vermitteln, sei es bei der Nahrungssuche, wenn Gefahr droht oder bei der Partnersuche. Männliche Würmer verfügen im Gegensatz zu den Hermaphroditen der Spezies – die ihnen quasi als Ersatz für Weibchen dienen – über weniger dieser Rezeptoren und fühlen sich demnach im Zweifelsfall auch von Futter weniger stark angezogen. Eine Ausnahme sind dabei Zeiten, in denen die Nahrung knapp ist. Dann schrauben die männlichen Fadenwürmer die Zahl dieser Moleküle kurzzeitig drastisch in die Höhe. Platziert man sie gemeinsam mit ihren Zwitterartgenossen auf einem Futterberg, dann lassen sie dementsprechend das Essen links liegen und versuchen lieber sich zu paaren. Erst als die Forscher die entsprechenden Rezeptoren auch bei den Hermaphroditen ausschalteten, gingen auch diese auf Brautschau.
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