Hirnforschung: Mäusen ist neuronales Navigationssystem angeboren
Mit dem erstmaligen Öffnen der Augen erkunden auch Mäusebabys eine neue Welt. Dabei ist im Gehirn der Nager vermutlich schon von Geburt an ein ausgeprägter Orientierungssinn verankert, wie Forscher um Rosamund Langston von der Universität in Trondheim und Tom Wills vom University College London berichten.
Ihren frisch geborenen, noch blinden Versuchstieren pflanzten die Neurobiologen Elektroden in Bereiche des Gehirns ein, die für die räumliche Orientierung verantwortlich sind. Sobald die Mäuse ihre Augen öffneten, beobachteten die Forscher zwei Wochen lang die Bewegungen der Nager sowie die Aktivitätsmuster verschiedener Zellen. Wenn ein Tier den Kopf in eine bestimmte Richtung lenkte, wurden manche Neurone stets vermehrt aktiv – genauso, wie es für "Richtungszellen" typisch ist. Auch so genannte Ortszellen, mit denen die Maus ihre Position im Käfig verarbeitet, feuerten von Anfang an. Lediglich das Talent, Wegmarken in eine mentale Landkarte zu integrieren, dürfte den Jungmäusen noch abgehen, denn ein dritter Zelltyp – Gitterzellen, die den Raum wie ein Koordinatensystem neuronal repräsentieren – nahmen erst im Lauf der zwei Wochen den Betrieb auf.
Die Jungtiere besitzen also schon sehr früh einen hoch entwickelten Ortssinn, so die Forscher. Dies stützt die Annahme, dass sich Mäuse bereits vor jedem visuellen Input räumlich orientieren können. Weitere Studien sollen klären, wie die einzelnen Zelltypen entstehen und sich gegenseitig beeinflussen. (mb)
Ihren frisch geborenen, noch blinden Versuchstieren pflanzten die Neurobiologen Elektroden in Bereiche des Gehirns ein, die für die räumliche Orientierung verantwortlich sind. Sobald die Mäuse ihre Augen öffneten, beobachteten die Forscher zwei Wochen lang die Bewegungen der Nager sowie die Aktivitätsmuster verschiedener Zellen. Wenn ein Tier den Kopf in eine bestimmte Richtung lenkte, wurden manche Neurone stets vermehrt aktiv – genauso, wie es für "Richtungszellen" typisch ist. Auch so genannte Ortszellen, mit denen die Maus ihre Position im Käfig verarbeitet, feuerten von Anfang an. Lediglich das Talent, Wegmarken in eine mentale Landkarte zu integrieren, dürfte den Jungmäusen noch abgehen, denn ein dritter Zelltyp – Gitterzellen, die den Raum wie ein Koordinatensystem neuronal repräsentieren – nahmen erst im Lauf der zwei Wochen den Betrieb auf.
Die Jungtiere besitzen also schon sehr früh einen hoch entwickelten Ortssinn, so die Forscher. Dies stützt die Annahme, dass sich Mäuse bereits vor jedem visuellen Input räumlich orientieren können. Weitere Studien sollen klären, wie die einzelnen Zelltypen entstehen und sich gegenseitig beeinflussen. (mb)
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