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News: Magenbakterium orientiert sich am Säuregradienten

Das im Magen lebende Bakterium Helicobacter pylori nutzt den Säuregradienten des Magenschleims zur Orientierung. Sören Schreiber von der Ruhr-Universität Bochum konnte dies gemeinsam mit anderen deutschen Forschern im Magen von narkotisierten lebenden Tieren nachweisen.

Die Bakterien müssen ständig in Richtung Schleimzellen auf der Oberfläche des Mageninnenraums wandern, da sie immer wieder von dem abgesonderten Schleim weggespült werden. Um herauszufinden, wie es sich dabei orientiert, hatten die Wissenschaftler in der Magenschleimhaut lebender Mäuse verschiedene chemische Gradienten, wie den pH-Wert, den Kohlensäure- sowie den Harnstoff-Gradienten getestet. Dabei zeigte sich, dass Helicobacter pylori lediglich den Säuregradienten nutzt: Es wandert vom sauren pH-Wert im Mageninnenraum zum fast neutralen Bereich an der Zellschicht der Magenwände.

Helicobacter pylori gilt als Auslöser von Entzündungen, Geschwüren und Magenkrebs. Die neuen Erkenntnisse erklären nach Ansicht der Forscher, warum Antibiotika in Kombination mit Protonenpumpen-Hemmer gegen die Bakterien wirksam sind: Diese Wirkstoffe lassen den pH-Wert im Magenraum ansteigen, sodass die Bakterien die Orientierung verlieren.
  • Quellen
Proceedings of the National Academy of Sciences 10.1073/pnas.0308386101 (2004)

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