Vogelzug: Magnetkompass nur mit scharfer Sicht
Zu den biologischen Meisterleistungen zählt der Zug der Vögel von ihren Brutplätzen über tausende Kilometer ins Winterquartier und wieder zurück. Ihren Weg finden sie unter anderem mit Hilfe des Erdmagnetfelds, das die Tiere vor allem optisch wahrnehmen. Nach den Erkenntnissen von Wolfgang Wiltschko von der Goethe-Universität Frankfurt und seinen Kollegen sitzt der Magnetkompass im rechten Auge der Vögel, wo lichtabhängige chemische Prozesse die Wahrnehmung von magnetischer Richtungsinformation steuern.
Rotkehlchen, bei denen die Sicht des linken Auges auf diese Weise künstlich getrübt war, konnten sich im Magnetfeld ebenso gut orientieren wie ihre Artgenossen ohne Brille. Lag die mattierte Linse jedoch vor dem rechte Auge und konnten auf dieser Seite folglich keine Konturen mehr wahrgenommen werden, waren die Vögel desorientiert. "Diese Versuche legen nahe, dass es bei der Verarbeitung der Signale aus dem rechten Auge im Gehirn zu Wechselwirkungen zwischen magnetischen Richtungs- und visuellen Informationen kommt. Damit sich die Vögel im Magnetfeld orientieren können, müssen sie Konturen sehen", erklärt Wiltschko.
Zusätzlich zu dem Kompass im Auge besitzen viele Zugvögel im Schnabel auch ein Magnetometer, das die Intensität des Magnetfelds misst. Für die Orientierung spielt es allerdings nur eine untergeordnete Rolle. (dl)
Die von ihnen untersuchten Rotkehlchen benötigen aber nicht nur Licht, um sich im Magnetfeld der Erde zu orientieren, sondern auch ein scharfes Bild auf der Netzhaut. Es bestehe ein Zusammenhang zwischen Sehvorgängen, die Konturen vermitteln, und der Empfindlichkeit für Magnetfelder, so die Biologen. Sie hatten ihren Rotkehlchen eine Art Brille aufgesetzt, die auf der einen Seite durchsichtig, auf der anderen mattiert war. Trotzdem ließ sie auf beiden Seiten 70 Prozent des einfallenden Lichts durch.
Rotkehlchen, bei denen die Sicht des linken Auges auf diese Weise künstlich getrübt war, konnten sich im Magnetfeld ebenso gut orientieren wie ihre Artgenossen ohne Brille. Lag die mattierte Linse jedoch vor dem rechte Auge und konnten auf dieser Seite folglich keine Konturen mehr wahrgenommen werden, waren die Vögel desorientiert. "Diese Versuche legen nahe, dass es bei der Verarbeitung der Signale aus dem rechten Auge im Gehirn zu Wechselwirkungen zwischen magnetischen Richtungs- und visuellen Informationen kommt. Damit sich die Vögel im Magnetfeld orientieren können, müssen sie Konturen sehen", erklärt Wiltschko.
Zusätzlich zu dem Kompass im Auge besitzen viele Zugvögel im Schnabel auch ein Magnetometer, das die Intensität des Magnetfelds misst. Für die Orientierung spielt es allerdings nur eine untergeordnete Rolle. (dl)
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