Direkt zum Inhalt

Wikinger: Makabres Massengrab

Courtesy of Dorste County Council
Als im Juni 2009 beim Bau einer Straße an der südenglischen Küste die Skelette von 51 Männern zum Vorschein kamen, standen die Archäologen vor einem Rätsel. Wer waren die Toten? Und vor allem: Warum wurden sie derart verstümmelt? Nun ist klar: Es handelte sich um Wikinger – die allesamt ein gewaltsames Ende fanden.

Die Schädel der Wikinger ... | ... lagen ordentlich aufeinander gestapelt in der einen Ecke des Massengrabs, während ...
Die Schädel fanden sich – ordentlich gestapelt – in einer der Ecken des Massengrabs, während die restlichen Gebeine wild verstreut herumlagen. Viele Knochen zeugen von grausamen Verletzungen, weshalb die Forscher von Oxford Archaeology davon ausgehen, dass die Männer hingerichtet und verstümmelt wurden. Offenbar schlug ihnen der Henker die Köpfe von vorne ab: Die Delinquenten hatten ihm also Auge in Auge gegenüberstehen müssen. Da die Archäologen um David Score keine Überreste von Kleidungsstücken finden konnten, nehmen sie an, dass die Opfer bei ihrer Hinrichtung nackt waren.

... ihre Skelette ... | ... wild durcheinander geworfen in der anderen Ecke lagen und die schlimmsten Verletzungen aufweisen.
Eine C-14-Datierung offenbarte, dass das Massaker zwischen 910 und 1030 stattfand. Mit Hilfe der Strontium- und Sauerstoffisotope im Zahnschmelz der Toten konnten die Forscher zudem feststellen, dass die Männer mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Skandinavien stammten und sich überwiegend von Fleisch und Fisch ernährten – so wie es bei den Wikingern im mittelalterlichen Schweden üblich war.

Vermutlich handelte es sich bei den Hingerichteten also um plündernde Krieger, die zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert immer wieder Britannien und Europa heimsuchten. Anstatt Beute zu machen, fielen sie dann aber den Angelsachsen in die Hände.

Nicole Mai

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.