Tierlaute: Makaken kommunizieren effizient
Menschliche Sprachen folgen aus makroskopischer Perspektive betrachtet zahlreichen statistischen Gesetzmäßigkeiten, etwa dem bekannten zipfschen Gesetz zur Häufigkeitsverteilung aller Wörter: Das häufigste Wort eines Textes taucht in etwa doppelt so oft auf wie das zweithäufigste, das wiederum doppelt so oft erscheint wie das vierte in der Reihe und so fort. Forscher um Stuart Semple von der Roehampton University in London gingen jetzt der Frage nach, ob auch die Kommunikation von Makaken ähnlichen Mustern unterworfen ist.
Ihre Untersuchungen ergaben, dass die Rufe der in Taiwan beheimateten Rundgesichtsmakaken (Macaca cyclopis) einer Variante des zipfschen Gesetzes folgen, die die Forscher als "law of brevity" ("Gesetz der Kürze") bezeichnen und der auch menschliche Sprache unterworfen ist: Je häufiger ein Ruf ist, desto kürzer ist er. Diesen Zusammenhang beobachteten die Forscher jetzt sowohl bei den 17 Rufen, die alle Mitglieder einer Affenfamilie verwenden, als auch beim erweiterten Wortschatz von 35 Rufen, der auf bestimmte Geschlechter oder Altersgruppen beschränkt ist.
Dass die Makakenrufe diesem "Gesetz der Kürze" folgen, deutet nach Meinung der Autoren auf einen Prozess hin, der den Konflikt zwischen den Kosten einer Äußerung (Laute locken Räuber an) und dem transportierbaren Informationsgehalt minimiert habe. Die Kommunikation sei dadurch effizient geworden.
Dieselbe Gesetzmäßigkeit hatten Wissenschaftler im Jahr 2009 im Verhalten von Delfinen an der Wasseroberfläche entdeckt. Neben dem effizienzsteigernden "Gesetz der Kürze" prägen aber wahrscheinlich noch andere Faktoren die Lautgestalt tierischer Kommunikationsformen – nicht zuletzt auch inhaltliche: Alarmrufe müssen beispielsweise allein schon deshalb kurz sein, damit sie ihren Zweck noch rechtzeitig erfüllen können. (jd)
Ihre Untersuchungen ergaben, dass die Rufe der in Taiwan beheimateten Rundgesichtsmakaken (Macaca cyclopis) einer Variante des zipfschen Gesetzes folgen, die die Forscher als "law of brevity" ("Gesetz der Kürze") bezeichnen und der auch menschliche Sprache unterworfen ist: Je häufiger ein Ruf ist, desto kürzer ist er. Diesen Zusammenhang beobachteten die Forscher jetzt sowohl bei den 17 Rufen, die alle Mitglieder einer Affenfamilie verwenden, als auch beim erweiterten Wortschatz von 35 Rufen, der auf bestimmte Geschlechter oder Altersgruppen beschränkt ist.
Dass die Makakenrufe diesem "Gesetz der Kürze" folgen, deutet nach Meinung der Autoren auf einen Prozess hin, der den Konflikt zwischen den Kosten einer Äußerung (Laute locken Räuber an) und dem transportierbaren Informationsgehalt minimiert habe. Die Kommunikation sei dadurch effizient geworden.
Dieselbe Gesetzmäßigkeit hatten Wissenschaftler im Jahr 2009 im Verhalten von Delfinen an der Wasseroberfläche entdeckt. Neben dem effizienzsteigernden "Gesetz der Kürze" prägen aber wahrscheinlich noch andere Faktoren die Lautgestalt tierischer Kommunikationsformen – nicht zuletzt auch inhaltliche: Alarmrufe müssen beispielsweise allein schon deshalb kurz sein, damit sie ihren Zweck noch rechtzeitig erfüllen können. (jd)
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