Eiszeit: Mammuts lebten auch in Spanien
Fossile Überreste von vier betagten Mammutbullen, die in Spanien ausgegraben wurden, bezeugen, dass die eiszeitlichen Rüsseltiere wohl auch im südlichen Europa lebten. Damit vergrößert sich der bislang bekannte Lebensraum der Art deutlich. Zudem liefert der Fund wertvolle Hinweise für das Verständnis damaliger globaler Klimaereignisse, schreiben Forscher um Diego Álvarez-Lao von Universidad de Oviedo und Ralf-Dietrich Kahlke vom Frankfurter Senckenberg-Forschungsinstitut.
Da die Migration der Mammuts weltweit nahezu gleichzeitig stattfand, vermuten die Forscher als Auslöser klimatische Veränderungen, die in Pazifik und Atlantik gekoppelt die gesamte Nordhalbkugel erfasst hatten: Sie sorgten dafür, dass es in den nördlichen Teilen des Verbreitungsgebiets zu kalt und trocken für die Elefantenverwandten wurde, weshalb sie nach Süden ausweichen mussten. (dl)
Die Tiere existierten vor etwa 30 000 bis 40 000 Jahren in der der Kleinstadt Padul im heutigen Granada. Ihre Skelette wurden aus einem ehemaligen Moor geborgen, das etwa auf dem 37. Breitengrad liegt – und damit deutlich weiter im Süden als es paläoökologische Studien bislang vermuten ließen. Bislang ging man davon aus, dass sich Mammuthus primigenius während des Pleistozäns auf trocken-kalten Klimazonen beschränkte. Es handele sich bei ihren Funden auch keinesfalls um einzelne Mammuts, die sich zufällig nach Spanien verirrt hätte, betont Álvarez-Lao. Vielmehr lebten sie dauerhaft in der damals vorherrschenden Steppe, deren Ausprägung durch Pollen und andere Daten belegt sei.
Auch außerhalb Europas stießen die Mammuts zur gleichen Zeit nach Süden vor, wie ein Vergleich verschiedener Fundstellen zwischen dem 38. und 36. Breitengrad belegt. Die südlichsten Fundorte der Eiszeitriesen liegen auf einem Gürtel, der sich nun von Westeuropa über Georgien und die sibirische Baikalregion bis nach Ostchina sowie von Korea bis in den amerikanischen Mittleren Westen erstreckt – gebremst wurden sie nur durch Gebirge oder Wüsten.
Da die Migration der Mammuts weltweit nahezu gleichzeitig stattfand, vermuten die Forscher als Auslöser klimatische Veränderungen, die in Pazifik und Atlantik gekoppelt die gesamte Nordhalbkugel erfasst hatten: Sie sorgten dafür, dass es in den nördlichen Teilen des Verbreitungsgebiets zu kalt und trocken für die Elefantenverwandten wurde, weshalb sie nach Süden ausweichen mussten. (dl)
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