Immunologie : Manipulierte Antikörper attackieren mehrere Ziele zugleich
Ein einzelnes Antikörpermolekül kann auch an zwei recht unterschiedliche Zielstrukturen zugleich binden, berichtet ein Forscherteam des Genentech-Konzerns in San Francisco. Die Forscher um Germaine Fuh hatten den "Zwei-in-eins"-Antikörper durch Manipulationen an bestimmten variablen Abschnitten der Bindestellen eines IgG-Antikörpers erstellt.
Bislang gab es keine Antikörper, bei denen ein einzelnes Molekül multispezifisch, also an zwei unterschiedliche Antigene gleich stark bindet. Solche Immunglobuline könnten bei Therapien nützlich werden, wo derzeit etwa noch ein Gemisch aus zwei unterschiedlichen spezifischen Antikörpern gegen HER2 und VEGF eingesetzt werden muss, schreiben Fuh und Co. Ihr künstlich verändertes zweiseitiges Molekül bremste in Zellkulturen und Mäusen das Tumorwachstum (jo).
Die Y-förmigen IgG-Antikörper binden mit ihren beiden hochvariablen Enden an den kurzen Y-Armen fast immer nur ein ganz bestimmtes Antigen hochspezifisch. Fuh und Kollegen haben nun den bei Brustkrebs therapeutisch eingesetzten humanisierten monoklonalen Antikörper Trastuzumab verändert, dessen kurze Enden den Wachstumsfaktor HER2 (Humaner Epidermaler Wachstumsfaktor Rezeptor) auf der Zelloberfläche von Krebszellen binden. Die in den CDR-Regionen einer der leichten Ketten umgestaltete Variante band danach immer noch ebenso spezifisch mit einem Arm an HER2. Zudem erkannte sie aber mit der umgestalteten Bindestelle den Wachstumsfaktor VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor). Die leichte Kette ist eine der beiden Bestandteile der Bindearme des Immunglobulins, die CDR-Region eine besonders variable vordere Region.
Bislang gab es keine Antikörper, bei denen ein einzelnes Molekül multispezifisch, also an zwei unterschiedliche Antigene gleich stark bindet. Solche Immunglobuline könnten bei Therapien nützlich werden, wo derzeit etwa noch ein Gemisch aus zwei unterschiedlichen spezifischen Antikörpern gegen HER2 und VEGF eingesetzt werden muss, schreiben Fuh und Co. Ihr künstlich verändertes zweiseitiges Molekül bremste in Zellkulturen und Mäusen das Tumorwachstum (jo).
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