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Stammzellforschung: Marker bei Stammzellen aus dem Hoden entdeckt

Blutgefäße aus Hodenstammzellen
Amerikanische Wissenschaftler haben ein Protein entdeckt, mit dem sich Stammzellen aus dem Hoden aufspüren lassen. Damit könnte sich eine ethisch unbedenkliche Quelle für diese in der Medizin begehrten Universalzellen erschließen lassen.

Spermatogone Vorläuferzellen | Spermatogone Vorläuferzellen aus dem Mäusehoden besitzen das Protein GPR125 (unten).
Sie lassen sich daher leicht identifizieren und isolieren, wobei sie zu multipotenten adulten Stammzellen heranreifen. Aus diesen können wiederum verschiedene Gewebstypen entstehen wie Epithelien, Blutgefäße oder Nervenzellen (oben).
Im Hoden sitzen so genannte spermatogone Vorläuferzellen (spermatogonial progenitor cells; SPCs), die sich während der Spermienreifung zu den männlichen Keimzellen entwickeln. Im Labor können aus ihnen adulte Stammzellen gewonnen werden (multipotent adult spermatogonial derived stem cells; MASCs), aus denen sich wiederum beliebige Gewebetypen züchten lassen. Bislang war es jedoch schwierig, diese Vorläuferzellen zu identifizieren.

Shahin Rafii vom Howard Hughes Medical Institute und seine Kollegen entdeckten nun auf der Oberfläche der Vorläuferzellen im Mäusehoden das Protein GPR125, das offenbar diese Zellen auszeichnet. Isolierten die Forscher die mit GPR125 markierten Zellen, ließen sich diese in Mäusegewebe zu Blutgefäßen weiterentwickeln. In der Petrischale entstanden auch Herzmuskel- oder Nervenzellen.

Falls dieser Marker auch bei menschlichen spermatogone Vorläuferzellen existiert, könnten hier leicht adulte Stammzellen gewonnen werden – ohne die ethischen Probleme, wie sie bei der Gewinnung von embryonalen Stammzellen aus abgetöteten Embryonen auftreten. Durch Krankheiten wie Morbus Parkinson, Alzheimer-Demenz oder Diabetes zerstörtes Gewebe ließe sich damit ersetzen. Bei männlichen Patienten, die ihre eigenen Stammzellen spenden, gäbe es auch keine Abstoßungsreaktion des Immunsystems. (aj)

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