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Marsmission: Wasserwolke über Marsvulkan

Der Raumsonde Mars Express ist eine spektakuläre Aufnahme gelungen: ein 1800 Kilometer langes Wolkenband, das sich über die Oberfläche des Roten Planeten zieht.
Wolke über Marsvulkan Arsia Mons

Die ESA-Sonde Mars Express hat ein besonderes Phänomen auf dem Roten Planeten beobachtet: eine Wolke aus Wassereis, die sich über 1800 Kilometer weit streckt. Sie bildet sich offenbar stets während des Sommers über der Tharsis-Region, wenn Winde die dünne Marsluft am Hang von Arsia Mons emporblasen, dem zweitgrößten Vulkan unseres Nachbarplaneten.

Schon länger ist bekannt, dass die Atmosphäre des Mars in winzigen Mengen Wasserdampf enthält. Die H2O-Moleküle haben sich unter anderem aus Eis an der Oberfläche gelöst, wie man es an den Polen findet. Gelangt das Wasser in eine Höhe von dutzenden Kilometern, kondensiert es und bildet dann Wolken wie die auf dem Bild von Mars Express.

Forscher haben daher immer wieder ähnliche Gebilde beobachtet, etwa über dem Grabensystem Valles Marineris. Und auch über Arsia Mons ist das Phänomen nicht völlig neu. Doch bisher sei es nicht gelungen, die Wolke in ihrer vollen Ausdehnung zu erfassen, da die meisten Marssonden die Tharsis-Region nur während des Nachmittags gut im Blick haben, schreibt die ESA in einer Mitteilung.

ESA-Grafik | Die Grafik zeigt, wie die Wolke über Arsia Mons entsteht und welche Missionen alle schon ein Bild von ihr gemacht haben.

Bei Mars Express machte dies erst die Umwidmung einer Weitwinkelkamera möglich, die eigentlich für die Sichtkontrolle des 2003 abgekoppelten Beagle-2-Landemoduls gedacht war. Mittlerweile nutzt die ESA das Instrument für wissenschaftliche Zwecke und konnte so die Entwicklung der Wolke über Arsia Mons erfassen, wie die Forscher in einem noch nicht begutachteten Fachaufsatz beschreiben.

Die Wolke bildet sich demnach immer in den Morgenstunden, steigt auf bis zu 40 Kilometer auf und breitet sich mit rasanten 600 Kilometer pro Stunde aus, wobei sie die Winde bevorzugt nach Norden blasen. Gegen Nachmittag löst sie sich dann meist auf – bis zum nächsten Morgen des Marssommers, wenn erneut Luft an der Flanke von Arsia Mons aufsteigt.

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