Planetenforschung: Mars ist in Staub gehüllt
Die NASA-Marssonde MAVEN, welche die Atmosphäre des Roten Planeten erforscht, ist auf eine unerwartete Staubansammlung gestoßen, die weit in den umgebenden Weltraum hineinreicht. Das berichteten die Projektwissenschaftler am 18. März auf einer Tagung im texanischen The Woodlands. Wie "Nature" zusammenfasst, hat das Langmuir Probe and Waves Instrument an Bord der Sonde typische Plasmaspuren aufgezeichnet, wie sie Staubkörner hinterlassen, wenn sie auf die Sonde treffen und dabei verdampfen. Ähnliche Phänomene kenne man bereits aus anderen Regionen des Sonnensystems, nicht aber aus der Umlaufbahn des Mars.
Laut Bruce Jakosky von der University of Colorado in Boulder, dem Chefwissenschaftler der Mission, sei die Herkunft des Materials schwer zu erklären. Es könnte von außen her in den Marsorbit gelangt sein oder aber von vorbeifliegenden Kometen stammen – den Kometen Siding Spring schließen die Forscher allerdings als Quelle aus; der Staubschleier wurde schon vor dessen kürzlich erfolgter Passage aufgezeichnet. Gut möglich sei auch, dass der Staub von den beiden Marsmonden Phobos und Deimos in die äußersten Atmosphärenschichten des Mars eingetragen wird. Nicht auszuschließen ist sogar, dass der Staub von der Marsoberfläche selbst stammt.
Er scheint sich den Messungen zufolge auf Höhen zwischen 150 und 500 Kilometern über der Planetenoberfläche zu konzentrieren, reicht jedoch in bis zu 1000 Kilometer Höhe. Ende Februar dieses Jahres hatten Amateurastronomen die Öffentlichkeit auf eine mysteriöse Riesenwolke auf dem Mars hingewiesen, die sie im Jahr 2012 beobachtet hatten. Sie erreichte eine Höhe von bis zu 250 Kilometern über der Marsoberfläche und erstreckte sich horizontal über ein Gebiet von 500 mal 1000 Kilometern.
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