Sonnensystem: Marsrover Curiosity: Wasser ist leicht aus dem Boden extrahierbar
Seit der Rover Curiosity am 6. August 2012 von seinem "Sky Crane" weich auf dem Mars abgesetzt wurde, hat er bereits knapp drei Kilometer auf der Oberfläche im Krater Gale zurückgelegt. Alle Fahrten des mobilen geochemischen Laboratoriums von der Größe eines PKW sind auf der Seite Curiosity Rover Drive Log nachzulesen.
Neben unzähligen Aufnahmen, die Curiosity zur Erde sandte, analysierte er auch an von den Missionskontrolleuren und Geologen ausgesuchten Stellen den Marsboden. Er mikroskopierte Gestein und nahm Bohrungen vor, er hob Vertiefungen aus, er sammelte Proben auf und verbrachte sie in das fahrzeugeigene Chemielabor.
"Durch Untersuchungen von losen Steinen, Sand und Staub hat sich ein neues Verständnis der lokalen und globalen Prozesse auf dem Mars eingestellt", wie die NASA in ihrer Pressemitteilung zu fünf Veröffentlichungen wissenschaftlicher Ergebnisse schreibt, die gebündelt in der heutigen Ausgabe der Zeitschrift Science publiziert werden.
Curiositys Name ist Programm: Neugier. Eine wichtige Erkenntnis aus Analysen der ersten vier Monate ist, dass Wassermoleküle in feinkörnige Bodenpartikel gebunden sind mit einem Anteil von etwa zwei Gewichtsprozent. Damit ließen sich durch Erhitzen von einem Kubikmeter Marsmaterial mit der Dichte drei Gramm pro Kubikzentimeter immerhin 60 Liter Wasser gewinnen.
Dieses für das Material im Krater Gale gültige Ergebnis hat allerdings globale Relevanz, weil diese Minerale mit hoher Wahrscheinlich auf dem ganzen Planeten anzutreffen sind.
Mit seinem Labor kann Curiosity erstmals mit einem standardisierten Laborverfahren umfassende mineralogische Analysen auf einem anderen Planeten durchführen. Daraus folgen Informationen über die Entwicklung der Marskruste und auch von tieferen Regionen im Inneren des Planeten.
Die fünf Forschungsarbeiten beschreiben außerdem die Zusammensetzung und den Entstehungsprozess von "Rocknest", einer Sand- und Staubablagerung, an der Curiosity 43 Marstage verbrachte. Der Staub, so die Analyse, enthält lokale Partikel, aber auch solche globalen Ursprungs.
Mittlerweile liegen weitere rund zehn Monate Forschungsarbeit hinter Curiosity, und mit Spannung werden die Ergebnisse aus dieser Zeit erwartet.
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