News: Marsrover Opportunity: Fernziel in Sicht
Seit mehr als fünf Jahren ist der Marsrover Opportunity auf der weiten Ebene von Meridiani Planum unterwegs, und seit rund einem halben Jahr fährt der Rover in Richtung des Kraters Endeavour. Auf dieser rund zwölf Kilometer langen Reise gelang nun es erstmals, Teile der Kraterwälle des noch weit entfernten Kraters mit den Kameras von Opportunity zu sichten.
Dies war möglich, weil das Landegebiet von Opportunity außerordentlich eben ist, die einzigen Abwechslungen in dieser eher öden Umgebung sind kleine Sanddünen und Meteoriteneinschlagkrater unterschiedlichen Durchmessers. Der Zielkrater Endeavour erstreckt sich über rund 22 Kilometer und lässt sich daher mit dem Nördlinger Ries in Süddeutschland vergleichen.
Damit ist Endeavour der größte Einschlagkrater auf dem Mars, der von einer Raumsonde aus der Nähe erforscht werden soll, sieht man einmal vom Landeplatz der Schwestersonde Spirit auf der anderen Seite des Roten Planeten ab. Spirit landete auf dem Boden des 230 Kilometer großen Kraters Gusev, der jedoch von späteren Ablagerungen teilweise aufgefüllt ist.
Die Missionskontrolleure am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena (Kalifornien) hoffen, mit Opportunity im Krater Endeavour mehr über die Gesteine im Untergrund von Meridiani Planum zu erfahren. Beim Einschlag eines etwa einen Kilometer großen Asteroiden dringt dieser bis zu fünf Kilometer in die Gesteine am Einschlagort ein. Er explodiert dort durch die schlagartige Umsetzung seiner enormen kinetischen Energie in Wärmeenergie. Da sich ein durchschnittlicher Asteroid mit einer Geschwindigkeit von typischerweise rund 30 Kilometern pro Sekunde bewegt, ist die die Energiefreisetzung beim Einschlag gewaltig: Der Impaktor verdampft vollständig mitsamt mehreren Kubikkilometern des Gesteins am Einschlagort.
Gleichzeitig dringen extrem starke Stoßwellen in den Gesteinuntergrund ein und zerrütten die Gesteine weitläufig und sorgen zusätzlich für die Bildung von Gesteinsschmelzen. Alle diese Prozesse sorgen für die Bildung eines anfangs bis zu fünf Kilometer tiefen Kraters, wobei viele Kubikkilometer geschmolzenen oder zerrütteten Gesteins ausgeworfen werden und in der unmittelbaren Umgebung des Kraters niedergehen. So bilden sich Kraterwälle aus Gesteinen, die vorher mehrere Kilometer tiefer lagen.
Der tiefe initiale Krater ist jedoch nicht stabil, das Gestein im Untergrund federt zurück und hebt den Kraterboden wieder an. Je nach Größe des Kraters bildet sich im Zentrum ein Zentralberg oder ein zentraler Ringwall, im Falle von Endeavour letzteres. Zudem kommt es an den steilen Kraterwänden zu Rutschungen, meistens bilden sich terrassenförmige Stufen im Kraterwall.
Die auf den Bildern erspähten Wallberge liegen etwa 20 Kilometer vom derzeitigen Standort des Rovers entfernt. Der Krater Endeavour wurde durch nachfolgende Abtragungsprozesse in den vielen hundert Millionen Jahren nach seiner Entstehung weitgehend aufgefüllt, und der Opportunity am nächsten liegende Kraterrand ist nur noch sehr flach.
Das Forscherteam schätzt, dass Opportunity etwa ein Marsjahr beziehungsweise zwei Erdjahre benötigt, um den Rand von Endeavour zu erreichen. Dann wäre die Sonde sieben Jahre aktiv auf dem Mars unterwegs, eine eindrucksvolle Leistung für einen Rover, dessen Primärmission nur 90 Tage dauern sollte.
Opportunity stieß während der bislang jetzt schon fünfjährigen Mission auf Marsgesteine, die sich eindeutig nur im Beisein von flüssigem Wasser bilden konnten. Darunter sind rundliche Aggregate aus dem Eisenoxid Hämatit, sulfathaltige Sedimente und geschichtete Ablagerungen. Allerdings liegt diese feuchte Zeit wohl schon mehrere Milliarden Jahre in der Vergangenheit des Roten Planeten zurück.
Tilmann Althaus
Dies war möglich, weil das Landegebiet von Opportunity außerordentlich eben ist, die einzigen Abwechslungen in dieser eher öden Umgebung sind kleine Sanddünen und Meteoriteneinschlagkrater unterschiedlichen Durchmessers. Der Zielkrater Endeavour erstreckt sich über rund 22 Kilometer und lässt sich daher mit dem Nördlinger Ries in Süddeutschland vergleichen.
Damit ist Endeavour der größte Einschlagkrater auf dem Mars, der von einer Raumsonde aus der Nähe erforscht werden soll, sieht man einmal vom Landeplatz der Schwestersonde Spirit auf der anderen Seite des Roten Planeten ab. Spirit landete auf dem Boden des 230 Kilometer großen Kraters Gusev, der jedoch von späteren Ablagerungen teilweise aufgefüllt ist.
Die Missionskontrolleure am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena (Kalifornien) hoffen, mit Opportunity im Krater Endeavour mehr über die Gesteine im Untergrund von Meridiani Planum zu erfahren. Beim Einschlag eines etwa einen Kilometer großen Asteroiden dringt dieser bis zu fünf Kilometer in die Gesteine am Einschlagort ein. Er explodiert dort durch die schlagartige Umsetzung seiner enormen kinetischen Energie in Wärmeenergie. Da sich ein durchschnittlicher Asteroid mit einer Geschwindigkeit von typischerweise rund 30 Kilometern pro Sekunde bewegt, ist die die Energiefreisetzung beim Einschlag gewaltig: Der Impaktor verdampft vollständig mitsamt mehreren Kubikkilometern des Gesteins am Einschlagort.
Gleichzeitig dringen extrem starke Stoßwellen in den Gesteinuntergrund ein und zerrütten die Gesteine weitläufig und sorgen zusätzlich für die Bildung von Gesteinsschmelzen. Alle diese Prozesse sorgen für die Bildung eines anfangs bis zu fünf Kilometer tiefen Kraters, wobei viele Kubikkilometer geschmolzenen oder zerrütteten Gesteins ausgeworfen werden und in der unmittelbaren Umgebung des Kraters niedergehen. So bilden sich Kraterwälle aus Gesteinen, die vorher mehrere Kilometer tiefer lagen.
Der tiefe initiale Krater ist jedoch nicht stabil, das Gestein im Untergrund federt zurück und hebt den Kraterboden wieder an. Je nach Größe des Kraters bildet sich im Zentrum ein Zentralberg oder ein zentraler Ringwall, im Falle von Endeavour letzteres. Zudem kommt es an den steilen Kraterwänden zu Rutschungen, meistens bilden sich terrassenförmige Stufen im Kraterwall.
Die auf den Bildern erspähten Wallberge liegen etwa 20 Kilometer vom derzeitigen Standort des Rovers entfernt. Der Krater Endeavour wurde durch nachfolgende Abtragungsprozesse in den vielen hundert Millionen Jahren nach seiner Entstehung weitgehend aufgefüllt, und der Opportunity am nächsten liegende Kraterrand ist nur noch sehr flach.
Das Forscherteam schätzt, dass Opportunity etwa ein Marsjahr beziehungsweise zwei Erdjahre benötigt, um den Rand von Endeavour zu erreichen. Dann wäre die Sonde sieben Jahre aktiv auf dem Mars unterwegs, eine eindrucksvolle Leistung für einen Rover, dessen Primärmission nur 90 Tage dauern sollte.
Opportunity stieß während der bislang jetzt schon fünfjährigen Mission auf Marsgesteine, die sich eindeutig nur im Beisein von flüssigem Wasser bilden konnten. Darunter sind rundliche Aggregate aus dem Eisenoxid Hämatit, sulfathaltige Sedimente und geschichtete Ablagerungen. Allerdings liegt diese feuchte Zeit wohl schon mehrere Milliarden Jahre in der Vergangenheit des Roten Planeten zurück.
Tilmann Althaus
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