Marsforschung: Raumsonde InSight darf 2018 zum Mars fliegen
Aufatmen können nun die Wissenschaftler der US-Marsmission InSight, deren für März 2016 geplanter Start im Dezember 2015 wegen technischer Probleme von der NASA abgesagt wurde. Die Mission soll Fragen zur geologischen Beschaffenheit des Roten Planeten klären. Nun könnte die Sonde im Jahr 2018 abheben, das Startfenster öffnet sich am 5. Mai. Die Landung würde dann am 26. November 2018 erfolgen.
Bislang hatte auch ein völliger Abbruch der Mission im Raum gestanden, da InSight ein Teil des Discovery-Programms der NASA ist, für das strenge Kostenvorgaben gelten. Durch die Startverzögerung kommt es zu beträchtlichen Mehrkosten – im Gespräch sind rund 150 Millionen Dollar –, die von den Projektbeteiligten jetzt zusätzlich aufgebracht werden müssen. Eine Untersuchungskommission der NASA empfahl jedoch die Weiterführung von InSight.
Astroviews 15: Abenteuer Mars – Reise zum Roten Planeten
Wie schwierig ist es, Menschen auf den Roten Planeten zu bringen? Astronom Klaus Jäger berichtet über Marsmissionen und interviewt den ESA-Astronauten Reinhold Ewald. Dies und noch viel mehr erfahren Sie in der 15. Folge der AstroViews.
An InSight sind sowohl die französische Raumfahrtbehörde CNES als auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Hauptinstrumenten beteiligt. Probleme beim von der CNES gelieferten Seismometer zur Erforschung des inneren Aufbaus des Roten Planeten waren der Grund für die Startabsage. Wie sich bei den Vorbereitungen im Dezember 2015 herausstellte, war das Vakuumgefäß, in dem sich die Sensoren für die Registrierung von Marsbeben befinden, so undicht, dass keine Messungen möglich gewesen wären. Da aber die Reparatur des Gefäßes in der verbleibenden Zeit vor dem Start nicht mehr zu schaffen war, legte die NASA die Mission vorerst auf Eis. Nun wird das Jet Propulsion Laboratory der NASA im kalifornischen Pasadena ein neues Vakuumgefäß bauen, das auf jeden Fall dicht sein muss.
Diese Nachricht ist auch eine große Erleichterung für das DLR, denn jetzt kann eine Wärmeflusssonde, das andere Schlüsselinstrument der Mission, zum Mars fliegen. Die Sonde soll sich bis zu fünf Meter in den Untergrund am Landeplatz eingraben und dabei die Wärmeleitfähigkeit des Bodens und den Temperaturgradienten messen.
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