Paläontologie: Massenaussterben durch Mikroorganismen?
Winzig kleines Plankton soll nach Meinung von James Castle und John Rodgers von der Clemson University Schuld haben am Untergang der Dinosaurier – und nicht etwa ein riesiger Asteroid, der die Erde traf [1]. Massenblüten von Cyanobakterien hätten demnach bereits mehrfach in der Erdgeschichte Ozeane und Atmosphäre vergiftet und dadurch einen großen Teil des tierischen und pflanzlichen Lebens umgebracht.
Die beiden Forscher hatten fossile Ablagerungen der Cyanobakterien untersucht und zeitliche Übereinstimmungen zwischen ihrem massenhaften Auftreten und Aussterbeereignissen gefunden. Die explosionsartige Vermehrung der Mikroorganismen setzte große Mengen so genannter Cyanotoxine frei, die in hohen Konzentrationen tödlich wirken – etwa wenn sie über das Trinkwasser aufgenommen werden oder sich in der Nahrungskette anreichern. Über die Gischt oder an den Strand geschwemmt können sie auch in die Atmosphäre gelangen und ebenfalls andere Organismen schädigen. Sterben sie schließlich ab, verbraucht dies große Mengen des Sauerstoffs im Wasser und erstickt damit ozeanisches Leben.
Castle und Rodgers stimmen zu, dass auch Vulkanausbrüche oder Asteroideneinschläge ihren Teil zum Massenaussterben – etwa der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren – beigetragen haben. Ihrer Meinung nach waren aber vor allem die Cyanobakterien die Ursache, alles andere hätte nur eine Nebenrolle gespielt. Das zeige sich gerade im Fall der Dinosaurier, die am Ende der Kreidezeit untergingen: Sie verschwanden nicht etwa auf einen Schlag, wie es ein kosmischer Einschlag nahelegen würde, sondern nach und nach, was für ein Ereignis spricht, das sich langsamer auswirkt.
Der Aufprall des im Durchmesser 40 Kilometer großen Geschosses hat womöglich die Seychellen von der Indischen Platte abgetrennt und den Vulkanismus auf dem Dekkan-Hochplateau angeregt. Dessen Ausbrüche gelten ebenfalls als möglicher Auslöser des Massensterbens, weil sie giftige Gase freisetzten und über die Asche und Schwefelpartikel womöglich einen vulkanischen Winter auslösten. Handfeste Belege für ihre Behauptung haben die Geologen jedoch noch nicht: Als Hinweise führen sie das unterseeische Bergmassiv Bombay High an, das im Zentrum des angeblichen Kraters liegt. An Land sollen steile Klippen und heiße Quellen auf den Impakt hinweisen, der die zuvor stabile Geologie des Subkontinents durcheinandergebracht hat. Gesteinsproben sollen nun endgültig Aufschluss bringen, ob Shiva den Dinosauriern den Tod brachte. (dl)
Die beiden Forscher hatten fossile Ablagerungen der Cyanobakterien untersucht und zeitliche Übereinstimmungen zwischen ihrem massenhaften Auftreten und Aussterbeereignissen gefunden. Die explosionsartige Vermehrung der Mikroorganismen setzte große Mengen so genannter Cyanotoxine frei, die in hohen Konzentrationen tödlich wirken – etwa wenn sie über das Trinkwasser aufgenommen werden oder sich in der Nahrungskette anreichern. Über die Gischt oder an den Strand geschwemmt können sie auch in die Atmosphäre gelangen und ebenfalls andere Organismen schädigen. Sterben sie schließlich ab, verbraucht dies große Mengen des Sauerstoffs im Wasser und erstickt damit ozeanisches Leben.
Castle und Rodgers stimmen zu, dass auch Vulkanausbrüche oder Asteroideneinschläge ihren Teil zum Massenaussterben – etwa der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren – beigetragen haben. Ihrer Meinung nach waren aber vor allem die Cyanobakterien die Ursache, alles andere hätte nur eine Nebenrolle gespielt. Das zeige sich gerade im Fall der Dinosaurier, die am Ende der Kreidezeit untergingen: Sie verschwanden nicht etwa auf einen Schlag, wie es ein kosmischer Einschlag nahelegen würde, sondern nach und nach, was für ein Ereignis spricht, das sich langsamer auswirkt.
Sankar Chatterjee von der Texas Tech University in Lubbock und seine Kollegen vertreten hingegen die Asteroidentheorie – allerdings machen sie nicht den Chicxulub-Einschlag vor Yukatan verantwortlich [2]. Sie denken vielmehr, dass ein noch größerer Komet, der etwas später Teile Indiens traf, der Auslöser des Dino-Sterbens war. Er schlug vor rund 65 Millionen Jahren vor der indischen Westküste ein und schuf einen Krater, dessen Durchmesser etwa 500 Kilometer beträgt – der wäre womöglich der größte der Erde.
Der Aufprall des im Durchmesser 40 Kilometer großen Geschosses hat womöglich die Seychellen von der Indischen Platte abgetrennt und den Vulkanismus auf dem Dekkan-Hochplateau angeregt. Dessen Ausbrüche gelten ebenfalls als möglicher Auslöser des Massensterbens, weil sie giftige Gase freisetzten und über die Asche und Schwefelpartikel womöglich einen vulkanischen Winter auslösten. Handfeste Belege für ihre Behauptung haben die Geologen jedoch noch nicht: Als Hinweise führen sie das unterseeische Bergmassiv Bombay High an, das im Zentrum des angeblichen Kraters liegt. An Land sollen steile Klippen und heiße Quellen auf den Impakt hinweisen, der die zuvor stabile Geologie des Subkontinents durcheinandergebracht hat. Gesteinsproben sollen nun endgültig Aufschluss bringen, ob Shiva den Dinosauriern den Tod brachte. (dl)
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