Massenstrandung: Keine Rettung für die mehr als 150 Kleinen Schwertwale

Bei einer Massenstrandung an der Westküste Tasmaniens, der Insel an der Südostspitze Australiens,
Pseudorca ist einer der größten Meeresdelfine, war aber ursprünglich nur aus Fossilien bekannt. Erst 1861 stellten Zoologen anhand angespülter Kadaver in Dänemark fest, dass die Art nicht ausgestorben ist. Bis heute stammt das meiste, was man über den Kleinen Schwertwal weiß, von gestrandeten Exemplaren. Da solche Strandungen mehrere hundert Individuen umfassen können, geht man davon aus, dass die Tiere sehr sozial sind und in großen Gruppen leben. Unbekannt ist jedoch, wie viele Kleine Schwertwale es im Meer gibt und ob die Art bedroht ist. In der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) ist die Art als »potenziell gefährdet« eingestuft.
Weshalb immer wieder Meeressäuger stranden, ist nur teilweise bekannt. Fachleute gehen aber davon aus, dass oft natürliche Faktoren eine Rolle spielen – Massenstrandungen von Walen und Delfinen sind seit Jahrhunderten bekannt. So berichtet die Vita des Heiligen Philibert aus dem 7. Jahrhundert von einer Massenstrandung von 237 Tümmlern an der Loire-Mündung. Als mögliche Ursachen gelten kurzfristige Veränderungen des Erdmagnetfelds, an dem sich die Tiere orientieren, oder Orientierungsprobleme des Leittiers, möglicherweise durch Parasitenbefall. Die starken sozialen Bindungen der Tiere führen dazu, dass dann die ganze Gruppe strandet. Untersuchungen zufolge könnten auch Wetter und Strömung eine Rolle spielen. Ozeanische Fronten konzentrieren Futterarten in flachem Wasser, und die großen Wale folgen ihnen. In flachen Buchten mit weichem Grund funktioniert ihr Sonar möglicherweise schlechter, so dass sie die Orientierung verlieren.
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