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News: Mastodonten kämpften mit ihren Stoßzähnen

Die Mastodonten-Bullen der Eiszeit haben sich nach neuen Erkenntnissen bei Kämpfen mit ihren Stoßzähnen gegenseitig tiefe Wunden zugefügt. Wissenschaftler stellten bei Untersuchungen an Schädelknochen der elefantenähnlichen Tiere deutliche Verletzungen und Knochenbrüche in der Augen- bis Wangenregion fest. Diese führen sie auf kräftige Stöße mit den gebogenen Stoßzähnen zurück, wobei die Zahnspitzen nicht nur das robuste Fell, sondern auch etwa 50 Zentimeter Muskelmasse des Gegners durchbrachen. Zusätzlich zeugen zahlreiche Wirbelfrakturen von starken, frontal auf die Schädel einwirkenden Stößen.

Die Forscher um Daniel Fisher von der University of Michigan in Ann Arbor simulierten in dreidimensionalen Modellen verschiedene Kampfstile und die daraus resultierenden möglichen Verletzungen der Mastodonten.

Ein weiterer Beweis für die Kampftüchtigkeit der Bullen liegt in den Spuren der äußerst starken Ligamente im Sockel der verlängerten Schneidezähne. Nach Ansicht der Forscher diente die durch diese starken Bänder erreichte Stabilität nicht nur dazu, leichte Stöße beim Fressen auszugleichen, vielmehr sei sie beim kraftvollen Schwingen der Köpfe nötig gewesen und federte harte Stöße mit den Zähnen im Kampf mit Rivalen ab.

Mastodonten lebten bis vor 10 000 Jahren, dem Ende der Eiszeit, und wurden bisher als äußerst friedliche Pflanzenfresser angesehen.
  • Quellen
63rd Annual Meeting of the Society of Vertebrate Paleontology, St. Paul, Minn (15.-18.10.2003)

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