Leicht, stärker, biegsamer: Materialforscher entwickeln neuen Hochleistungsstahl
Macht man einen Stahl durch Legierung mit Aluminium leichter, schwächt man ihn gleichzeitig: Bestimmte Verbindungen lagern sich darin zu Bereichen hoher Brüchigkeit zusammen, an denen das Material schließlich bricht, wenn man es biegt oder dehnt. Nun berichtet ein Forscherteam um Sang-Heon Kim von der südkoreanischen Forschungseinrichtung POSTECH, einen Ausweg gefunden zu haben. Bei ihrem Herstellungsverfahren verwenden sie Nickel, um die brüchigen Anteile auf nanometergroße Bereiche zu beschränken.
Tests zeigten, dass der neue Stahl eine höhere Zugfestigkeit und Biegsamkeit aufweist als Titanlegierungen, die als Spitzenreiter unter leichtgewichtigen, aber extrem belastbaren Materialien gelten. Der jetzt vorgestellte Stahl dürfte zudem für einen weit geringeren Preis erhältlich sein. Womöglich lässt er sich dadurch schon bald in der Industrie einsetzen – zumindest ist das die Hoffnung der Wissenschaftler.
Sollte das Material in einem Auto verbaut werden, läge die Treibstoffersparnis dank verringerten Gewichts in der Größenordnung von rund einem halben Kilometer pro Liter Benzin (oder 0,13 Liter pro 100 Kilometer). Das schätzt der Materialforscher Alan Russell von der Iowa State University in Ames in einem Beitrag bei "Science".
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