News: Mathematisches Modell beschreibt Ausbreitung von Milzbrand
Zwei Mathematiker der Vanderbilt University haben ein Modell aufgestellt, das die Ausbreitung von Milzbrand durch mit Anthraxsporen verseuchte Briefe beschreibt. Demnach kontaminierten im Oktober 2001 sechs verseuchte Briefumschläge etwa 5000 weitere Briefe mit Sporen des Milzbranderregers Bacillus anthracis. Die Konzentration der Sporen war jedoch so gering, dass es dadurch nur zu zwei Todesfällen kam.
Glenn Webb und Martin Blaser betrachteten für ihr Modell, wie viele "Knoten" ein verseuchter Brief im Postsystem – vom Briefkasten über die Verteilung am Postamt bis zum Briefträger – durchläuft und dabei weitere Briefe kontaminieren kann. Insbesondere bei der maschinellen Sortierung können solche Kreuzkontaminationen auftreten.
Vermutlich durch terroristische Anschläge mit verseuchten Briefen traten im vergangenen Jahr in den USA insgesamt 22 Milzbrandfälle auf – davon fünf mit tödlichem Ausgang. Zwei Opfer waren ältere Frauen, die keinen unmittelbaren Kontakt mit den verseuchten Briefen hatten. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die prophylaktische Antibiotika-Behandlung von Postangestellten Schlimmeres verhütet hat.
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