News: Maus-Prostataprotein bekämpft Krebs
Die Ergebnisse ihrer Studien stellten die Wissenschaftler auf der Jahreskonferenz 1999 der American Society for Cancer Research vor. Um ihre Hypothese zu testen, wählte Fong ein Mausantigen, Prostatasäure-Phosphatase (prostatic acid phosphatase, PAP), das nur in der Mausprostata hergestellt wird. Danach trennten er und seine Kollegen Blutkomponenten von zwanzig Patienten, die alle an unheilbarem Prostatakrebs litten und steigende Konzentrationen des Prostata-spezifischem Antigens (PSA) aufwiesen. PSA wird in den Prostata-Krebszellen überproduziert und dient den Ärzten als Maßstab für das Fortschreiten der Krebserkrankung.
Nach der Isolierung der dendritischen Zellen des Blutes – weiße Blutzellen, die dem Immunsystem Antigene präsentieren – legten die Forscher für mehrere Tage Zellkulturen an, die das Maus-PAP-Protein enthielten. Ihr Ziel war es, die dendritischen Zellen mit Antigenen zu versehen, bevor sie wieder in das Lymphsystem des Patienten zurückgegeben wurden. Nach zwei Immunisierungen entwickelten acht Patienten eine Immunreaktion gegen ihr eigenes PAP. Dies zeigte, daß die Mausantigene die Kreuzreaktivität wie erhofft ausgelöst hatten. Die PSA-Konzentrationen fielen in fünf Patienten und blieben mehre Monate lang stabil;.Das deutet darauf hin, daß der Tumor sich nicht fortentwickelte. Trotz einer Erfolgsquote von nur 25 Prozent ist Fong von der Stimmigkeit des Konzeptes überzeugt. Ohne Eingriff wären die PSA-Konzentrationen bei den Patienten unvermindert weiter angestiegen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 2.12.1998
"Der Traum vom Impfstoff gegen Krebs"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 19.6.1998
"Neuer Indikator bei fortgeschrittenem Prostatakrebs"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft Spezial 1996, Seite 55
"Kontroverse um PSA-Screening auf Prostatakrebs"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 5/99, Seite 62
"Bessere Chancen im Kampf gegen Prostatakrebs"
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