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Museumsstück: Mausefalle schnappt nach 155 Jahren zu

"Hält ein Leben lang", steht auf der viktorianischen Mausefalle in einem Landwirtschaftsmuseum in England. Hier wurde nicht zu viel versprochen.
Falle ohne Maus

Mit der Bezeichnung "Perpetual Mouse Traps", immer währende Mausefallen, warb vor rund 155 Jahren ein Hersteller für sein Produkt, das schließlich auch den Weg ins Depot des Museums für englisches Landleben in Reading bei London fand. Nun zeigt sich: Er hat kein bisschen übertrieben. Denn das gute Stück hat erneut zugeschlagen. Und obwohl es sich eigentlich um eine Lebendfalle handelt, ging die Geschichte nicht gut aus für den Nager, der sich das denkbar ungeeignetste Schlafquartier im ganzen Museum ausgesucht hat.

Museum fängt Maus mit Ausstellungsstück | Leider zu spät bermerkten die Mitarbeiter, dass ein Exponat ihrer Mausefallensammlung erneut ein Opfer gefordert hatte.

Denn als ein Museumsmitarbeiter die merkwürdigerweise "nicht in den Datenbanken verzeichnete" Maus schließlich fand, war das Tier bereits gestorben. Von dem Vorfall berichtet das Museum auf seiner Website. Offenbar umging die Maus die (modernen) Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, schlich ins Depot und schaffte es zudem noch irgendwie in den Glaskasten, mit dem das Museum seine Ausstellungsstücke vor genau solchen ungebetenen Gästen schützen will.

Hält, was sie verspricht | Colin Pullinger & Son's produzierten im viktorianischen England diese Mausefalle, laut Aufschrift die "einfachste, sauberste und humanste Falle, die bisher produziert wurde".

Beködert war die Falle "nur mit Staub", schreibt das Museum of English Rural Life. Der 1861 patentierte Fallenmechanismus ist vergleichsweise kompliziert, er basiert auf einer eingebauten Wippe, die jeweils Zugang zu einer von zwei Kammern gewährt und dann den Rückweg versperrt. Die Maus war wahrscheinlich mit dem Nestbau beschäftigt und knabberte am Etikett, stieg dann der nach innen gerutschten Kordel hinterher, mit der das Etikett angebracht war, und war damit gefangen. So rekonstruieren jedenfalls die Museumsmitarbeiter den Vorfall, den sie Mitte letzter Woche bekannt machten. Die Maus, die ihnen inzwischen viel mediale Aufmerksamkeit verschafft hat, soll nun ausgestopft und für die Nachwelt konserviert werden.

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