Stammzellforschung: Mausklon aus reprogrammierten Körperzellen
Aus Körperzellen in induzierte pluripotente Stammzellen (iPS) zurückprogrammierte Zellen könnten tatsächlich ebenso potent und flexibel einsetzbar sein wie embryonale Stammzellen. Ein Forscherteam um Qi Zhou von der chinesischen Academy of Sciences in Peking demonstrierte dies durch Versuche, in deren Verlauf aus iPS-Zellen eine lebende und später selbst zeugungsfähige Maus heranwuchs. Mit der dabei angewandten Methode hatten Forscher zuvor ausschließlich Tiere aus embryonalen Stammzellen klonen können. Das Experiment gilt als wichtiger Gradmesser für die Vielseitigkeit der iPS.
Über den Grad der Pluripotenz von iPS-Zellen im Vergleich zu anderen Stammzelltypen herrscht unter Forschern derzeit noch Uneinigkeit. Die iPS gelten wie auch embryonale Stammzellen als pluripotent, nicht aber als totipotent; aus ihnen alleine können demnach keine lebenden Individuen heranwachsen, ohne dass sie zuvor mit befruchteten Eizellen oder deren frühen Teilungsstadien fusionieren. (jo)
Die Forscher produzierten zunächst mit Hilfe "tetraploider Komplementation" aus iPS einen Nagerklon. Hierbei werden iPS mit einem besonderen Zellverband zu so genannten tetraploiden Blastozyten fusioniert, aus denen dann die Maus heranwächst. Die Methode wird zur Erzeugung transgener Organismen aus embryonalen Stammzellen genutzt und stellt hohe Anforderungen an die Pluripotenz der injizierten Ausgangszelle. Die Stammzelle muss verschiedene Sortierarbeiten organisieren, die dafür sorgen, dass nur mit dem üblichen doppelten Chromosomensatz der Spenderzelle ausgestattete, also diploide Zellen den eigentlichen Embryo bilden, während tetraploide Zellen ausschließlich umhüllende, extraembryonale Gewebe im Uterus entstehen lassen.
Über den Grad der Pluripotenz von iPS-Zellen im Vergleich zu anderen Stammzelltypen herrscht unter Forschern derzeit noch Uneinigkeit. Die iPS gelten wie auch embryonale Stammzellen als pluripotent, nicht aber als totipotent; aus ihnen alleine können demnach keine lebenden Individuen heranwachsen, ohne dass sie zuvor mit befruchteten Eizellen oder deren frühen Teilungsstadien fusionieren. (jo)
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