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Mentales Training: Meditationspraxis hilft Aufmerksamkeit zu fokussieren

Meditierender Buddha
Die Fähigkeit, nahezu gleichzeitig eingehende Sinneseindrücke wahrzunehmen und zu verarbeiten, kann durch gezieltes mentales Training auf Dauer verbessert werden. Dies berichten Forscher um Richard Davidson von der Universität von Wisconsin in Madison.

Die Wissenschaftler hatten Hirnströme und Reaktionszeiten von Freiwilligen analysiert, die zuvor drei Monate lang tägliche Achtsamkeitsmeditations-Sitzungen durchgeführt hatten. Schließlich absolvierten die Probanden eine Testreihe, bei dem sie auf einem Bildschirm Ziffern erkennen sollten, die zufällig zwischen ablenkenden Buchstaben aufflackerten. Erscheint bei solchen Tests die Zielziffer zweimal innerhalb einer halben Sekunde hintereinander, so nehmen dies die meisten Probanden nicht einzeln wahr. Nach Meditationwochen gelang dies deutlich häufiger als bei durchschnittlichen Freiwilligen, schreiben die Autoren.

Mit Hilfe von Hirn-Elektroden stellte Davidsons Team zudem fest, dass die Hirnaktivität, die während der Erkennung einer Ziffer notwendig ist, bei der Probandengruppe nach drei Monaten Meditation gesunken war. Die freiwerdende Hirnkapazität könne eingesetzt werden, um andere einströmende Wahrnehmungsaufgaben schneller abzuarbeiten.

Die Probanden hatten so genannte Vipassana-Mediationstechniken befolgt, in denen ein besonderer Fokus auf die Schulung der gegenwärtigen Achtsamkeit gelegt wird. Solche Praktiken seien den Studienergebnissen zufolge viel versprechend, um aufmerksamkeitabhängige Leistungen dauerhaft zu verbessern. Mentales Training könne über kurze und auch längere Zeit grundlegende Veränderungen im Gehirn hervorrufen, erklären die Autoren. Eine mögliche Anwendung, bei der dieser Effekt nach Meinung der Forscher experimentell untersucht werden sollte, sei die Behandlung von Personen mit einem Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom. (jo)

Public Library of Science Biology 5(6): e138 (2007), Volltext

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