Geochemie: Meereisschmelze fördert Schadstoffabbau
Die arktischen Breiten gelten als globales Endlager für Quecksilberemissionen, die mit Winden und Meeresströmungen eingetragen werden und sich im Eis ablagern. Mikroorganismen wandeln das Flüssigmetall in toxisches Methylquecksilber um, das sich dann in der Nahrungskette anreichert. Das zunehmende Schwinden der Meereisdecke in der Region scheint nun aber diesen verhängnisvollen Prozess zu behindern, da das Umweltgift nun wieder leichter in das weniger kritische elementare Quecksilber zerfällt.
Dies könne auch erklären, warum die Belastung mit Methylquecksilber östlich von Grönland und rund um Island in den letzten Jahren zurückgegangen ist, während sie im kanadischen Teil der Arktis weiter zugenommen hat, meinen die Forscher um David Point vom Hollings Marine Laboratory in Charleston: In beiden Regionen hatte sich die Eisbedeckung in der jüngeren Vergangenheit unterschiedlich entwickelt, denn der Eisverlust vollzog sich im östlichen Nordpolarmeer rascher und stärker als im westlichen. Einen Zusammenhang mit abweichendem Fressverhalten innerhalb betroffener Tierpopulationen oder unterschiedlich starker Wolkenbedeckung und damit Sonneneinstrahlung lasse sich dagegen ausschließen, so die Geochemiker.
Sie hatten die Eier von Seevögeln in verschiedenen Regionen entlang der Küste Alaskas untersucht, da diese als Bioindikator zeigen, wie stark die regionalen Ökosysteme jeweils mit Methylquecksilber belastet sind. Je geringer das Meer in der Nähe der Brutplätze mit Eis bedeckt war, desto weniger waren die Tiere mit dem Schadstoff belastet: Das Eis bewahrt also das Methylquecksilber vor dem fotochemischen Zerfall durch Sonnenlicht – wahrscheinlich weil das Eis einen großen Anteil der eingehenden Strahlung wieder reflektiert.
Insgesamt bleiben arktische Tiere aber dennoch überdurchschnittlich stark belastet, da sich in der Region nicht nur ein großer Teil der Quecksilberemissionen konzentriert sammelt. Das Meerwasser verhindert ebenfalls, dass sich das Methylquecksilber rasch abbaut: Das Chlorid im Meerwasser bindet sich eng an die metallorganische Verbindung und stabilisiert sie so. (dl)
Dies könne auch erklären, warum die Belastung mit Methylquecksilber östlich von Grönland und rund um Island in den letzten Jahren zurückgegangen ist, während sie im kanadischen Teil der Arktis weiter zugenommen hat, meinen die Forscher um David Point vom Hollings Marine Laboratory in Charleston: In beiden Regionen hatte sich die Eisbedeckung in der jüngeren Vergangenheit unterschiedlich entwickelt, denn der Eisverlust vollzog sich im östlichen Nordpolarmeer rascher und stärker als im westlichen. Einen Zusammenhang mit abweichendem Fressverhalten innerhalb betroffener Tierpopulationen oder unterschiedlich starker Wolkenbedeckung und damit Sonneneinstrahlung lasse sich dagegen ausschließen, so die Geochemiker.
Sie hatten die Eier von Seevögeln in verschiedenen Regionen entlang der Küste Alaskas untersucht, da diese als Bioindikator zeigen, wie stark die regionalen Ökosysteme jeweils mit Methylquecksilber belastet sind. Je geringer das Meer in der Nähe der Brutplätze mit Eis bedeckt war, desto weniger waren die Tiere mit dem Schadstoff belastet: Das Eis bewahrt also das Methylquecksilber vor dem fotochemischen Zerfall durch Sonnenlicht – wahrscheinlich weil das Eis einen großen Anteil der eingehenden Strahlung wieder reflektiert.
Insgesamt bleiben arktische Tiere aber dennoch überdurchschnittlich stark belastet, da sich in der Region nicht nur ein großer Teil der Quecksilberemissionen konzentriert sammelt. Das Meerwasser verhindert ebenfalls, dass sich das Methylquecksilber rasch abbaut: Das Chlorid im Meerwasser bindet sich eng an die metallorganische Verbindung und stabilisiert sie so. (dl)
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