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Meeresbiologie: Korallenschleim verhilft Delfinen zu reiner Haut

Auch Delfine haben hin und wieder Hautprobleme. Abhilfe schafft eine kratzige Hautpflege-Routine. Die ist so beliebt, dass die Säuger sogar Schlange stehen.
Delfine im offenen Meer

Hautunreinheiten oder medizinische Hautprobleme machen nicht nur vielen Menschen zu schaffen – auch Delfine bleiben nicht verschont. Einige von ihnen haben einen Weg gefunden, ihre Hautprobleme selbst zu behandeln, indem sie sich an ausgewählten Korallen und Schwämmen reiben. Darauf deuten die Studienergebnisse eines internationalen Forscherteams um Gertrud Morlock von der Universität Gießen hin, die im Fachmagazin »iScience« veröffentlicht sind.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben Indopazifische Große Tümmler (Tursiops aduncus) im Roten Meer vor der Küste Ägyptens dabei beobachtet, wie sie ihre Haut an bestimmten Korallen und Schwämmen schrubbten und sich dafür sogar in einer Reihe anstellten. Einige Meeresbewohner wie die Gorgonienkoralle oder die Lederkoralle waren bei den Delfinen besonders beliebt. Diese untersuchten die Forschenden näher. Dabei fanden sie heraus, dass die winzigen Korallenpolypen Schleim abgeben, wenn sich die Meeressäuger mehrfach an ihnen reiben. Eine Analyse der Schleimproben ergab, dass dieser 17 biologisch aktive Stoffe enthält, die unter anderem antimikrobiell wirksam sind.

Die Forscher und Forscherinnen vermuten daher, dass der Korallenschleim das Mikrobiom der Delfinhaut reguliert und wahrscheinlich Infektionen vorbeugt oder sogar bekämpft. Man könne zwar nicht den Beweis einer Heilung führen, so Morlock. Doch der Schluss liege nahe, »dass das Reiben an den marinen Organismen, die reich an Wirkstoffen sind und von den Delfinen speziell ausgesucht wurden, etwas bewirken kann, da sie direkten Kontakt zur Delfinhaut haben«. (dpa/esm)

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