Drogen: Meeresschildkröte mit Kokain im Millionenwert aufgefischt
Ein Fang wie dieser gelingt auch den Profis der US-Küstenwache nicht alle Tage: Am 19. November 2017 fischten sie eine Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) aus dem östlichen Nordpazifik, die 800 Kilogramm Kokain im Wert von 53 Millionen US-Dollar mit sich schleppte. Die Mitarbeiter befreiten das Tier, sicherten die Drogen und holten die Leinen und Netze ein, damit sich keine weiteren Tiere darin verfangen konnten, wie die US Coast Guard bekannt gab. Hinter dem Fund verbirgt sich aber kein neuer perfider Plan der Drogenkartelle, um das begehrte Rauschmittel in die Vereinigten Staaten zu schmuggeln. "Die Schmuggler bemerkten wohl, dass es eng für sie werden könnte, und wollten das Kokain loswerden", sagte Commander Jose Diaz gegenüber NBC News. Zusammen mit seiner Crew patrouillierte er im Seegebiet, um potenzielle Kurierschiffe aufzuspüren.
Als sie ein verdächtiges Treibgutfeld inspizieren wollten, bemerkten sie die schwer kämpfende Meeresschildkröte: Seile und Netz der Kokainfracht hatten bereits Schnitte und Abreibungen im Nacken und an den Flossen des Tiers verursacht. Der jetzt erst veröffentlichte Fund wirft ein Schlaglicht auf ein erneut wachsendes Problem für die USA. Der Kokainschmuggel habe in den letzten Monaten wieder deutlich zugenommen und werde mittelfristig weitersteigen, so ein Bericht der US-Drogenbehörde. Schuld daran ist die wachsende Nachfrage in den USA sowie der intensivierte Koka-Anbau in Kolumbien nach Ende des Bürgerkriegs. 2016 wurde eine Rekordmenge von rund 190 Tonnen Kokain auf See abgefangen. Allein während ihrer Tour im November hat Diaz' Team 6,7 Tonnen Kokain beschlagnahmt und 24 mutmaßliche Schmuggler verhaftet.
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