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England: Megalithen älter als angenommen

Picasa / Chris Carlson
Die Datierung monumentaler Megalithen, wie sie in den vorchristlichen Jahrtausenden vielerorts in Europa errichtet wurden, mit Hilfe der Radiokarbonmethode ist notorisch schwierig. Der Grund: Selten findet sich ungestörtes organisches Material, das sich eindeutig der Errichtungszeit solcher Monumente zuordnen lässt. Doch im Fall der Steinsetzung von Cut Hill im Dartmoor der südenglischen Grafschaft Devon hatten Forscher Glück – und fanden heraus, dass hier bereits ab etwa 3100 v. Chr. Megalithe standen. Damit sind diese zwischen 200 und 1500 Jahre älter als bisher angenommen.

Das ergaben die Radiokarbondatierungen eines Teams um Ralph Fyfe von der University of Plymouth. Dazu hatten die Forscher den Torfschichten unterhalb jener etwa zwei Meter langen und einen Meter breiten Steinplatten Proben entnommen. Zum Vergleich: Die Steine von Stonehenge wurden in der Zeit von etwa 2900 bis 2200 v. Chr. errichtet.

Wegen der Schwierigkeiten bei der Datierung schätzen Wissenschaftler das Alter solcher Steinkreise daher häufig anhand typologischer Ähnlichkeiten mit anderen Anlagen. Für Fyfe sind jene Megalithen von Dartmoor daher ein echter Glücksfall. Denn sie beweisen, dass Steinkreise mit diesen Merkmalen, die man bisher gemeinhin in die Zeit zwischen dem späten dritten und dem mittleren zweiten vorchristlichen Jahrtausend datierte, in Wahrheit deutlich älter sein können.

Claudia Reinert

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