Südasien: Mehr als 1000 Tote durch Monsunregen
Schwere Überschwemmungen durch Monsunregen haben in Indien mutmaßlich mehr als 1000 Todesopfer gefordert. Mumbai erlebt die schwersten Hochwasser seit 2005 – die Bahnverbindungen sind lahmgelegt, das größte öffentliche Krankenhaus der Millionenstadt musste zum Teil evakuiert werden. Die neuntgrößte Metropole der Welt ist für Überschwemmungen extrem anfällig, weil die Stadt sehr tief liegt und kaum Pufferzonen für Flusshochwasser hat. Zudem habe die Stadt zu wenig in Hochwasserschutz investiert, und Müll verstopfe die Kanäle der Stadt zusätzlich.
Die meisten Todesopfer allerdings gab es im armen Bundesstaat Bihar, wo Sturzfluten viele Häuser zerstörten. Nach Angaben der Behörden kamen dort über 500 Menschen ums Leben. Etwa 250 weitere starben im Bundesstaat Gujarat. Die Monsunregenfälle sind dieses Jahr selbst für den heftige Niederschläge gewohnten Subkontinent überdurchschnittlich stark. Allerdings tragen auch menschengemachte Veränderungen zu den Überschwemmungen bei. Zum einen hält die wärmere Luft durch den Klimawandel mehr Feuchtigkeit, zum anderen landet durch Erosion mehr Sediment in den Flüssen, so dass sie leichter über die Ufer treten.
Zunehmende Bebauung von Flussufern zerstört zusätzlich Überschwemmungsfläche und leitet mehr Wasser in die Flüsse. Die Hochwasser auf dem Subkontinent führen immer wieder zu Spannungen zwischen den Staaten der Region, die sich das Wasser der Himalajaflüsse teilen. Derzeit beschuldigt Nepal das Nachbarland Indien, durch eigene Infrastrukturprojekte und illegalen Sandabbau Überflutungen auf der anderen Seite in Kauf zu nehmen.
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