Reaktorkatastrophe: Mehr als 800 Tschernobyl-Opfer in Schweden?
Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl könnte nach Ansicht schwedischer Wissenschaftler mehr als 800 Krebstote in Nordschweden verursacht haben. Die Forscher um Martin Tondel von der Universität Linköping hatten die Daten von mehr als 1,1 Millionen Menschen ausgewertet, die zwischen 1988 und 1996 dem Fallout des radioaktiven Elements Cäsium-137 ausgesetzt waren. Dabei sollen von insgesamt 22 409 Krebsfällen statistisch 849 auf die Reaktorkatastrophe zurückzuführen sein.
Andere Wissenschaftler bezweifeln allerdings diese Schlussfolgerungen. Die Strahlendosis nach dem Unfall wäre in Schweden zu gering gewesen, um einen derartigen Anstieg der Krebsopfer zu bewirken, meint der Strahlungsexperte der Schwedischen Strahlenschutzbehörde, Leif Moberg. Bei Leukämie oder Schilddrüsenkrebs – die typischerweise durch radioaktive Belastung ausgelöst werden – sei überhaupt keine signifikante Zunahme nachweisbar. Außerdem sei erst in zwanzig, dreißig oder gar fünfzig Jahren nach dem Unfall mit einem Anstieg der Krebsraten zu rechnen. Seine Behörde ging bei einer ähnlichen Abschätzung von etwa 300 Toten innerhalb von fünfzig Jahren aus.
Am 26. April 1986 explodierte ein Reaktorblock des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine, wodurch große Mengen Radioaktivität freigesetzt wurden. 31 Menschen starben unmittelbar nach dem Unglück; 135 000 Einwohner der näheren Umgebung mussten evakuiert werden. Radioaktive Substanzen wie Jod-131 und Cäsium-137 breiteten sich bis nach Nord- und Westeuropa aus. Wie viele Menschen an den Spätfolgen starben, bleibt umstritten; die UNO schätzt, dass in der Ukraine, Russland und Weißrussland 2000 Menschen – vor allem Kinder – zusätzlich an Schilddrüsenkrebs erkrankt sind.
Andere Wissenschaftler bezweifeln allerdings diese Schlussfolgerungen. Die Strahlendosis nach dem Unfall wäre in Schweden zu gering gewesen, um einen derartigen Anstieg der Krebsopfer zu bewirken, meint der Strahlungsexperte der Schwedischen Strahlenschutzbehörde, Leif Moberg. Bei Leukämie oder Schilddrüsenkrebs – die typischerweise durch radioaktive Belastung ausgelöst werden – sei überhaupt keine signifikante Zunahme nachweisbar. Außerdem sei erst in zwanzig, dreißig oder gar fünfzig Jahren nach dem Unfall mit einem Anstieg der Krebsraten zu rechnen. Seine Behörde ging bei einer ähnlichen Abschätzung von etwa 300 Toten innerhalb von fünfzig Jahren aus.
Am 26. April 1986 explodierte ein Reaktorblock des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine, wodurch große Mengen Radioaktivität freigesetzt wurden. 31 Menschen starben unmittelbar nach dem Unglück; 135 000 Einwohner der näheren Umgebung mussten evakuiert werden. Radioaktive Substanzen wie Jod-131 und Cäsium-137 breiteten sich bis nach Nord- und Westeuropa aus. Wie viele Menschen an den Spätfolgen starben, bleibt umstritten; die UNO schätzt, dass in der Ukraine, Russland und Weißrussland 2000 Menschen – vor allem Kinder – zusätzlich an Schilddrüsenkrebs erkrankt sind.
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