Veranstaltungstipp: Mehr als nur Raketenwissenschaft: Astronomie auf der Campus Party Europe
Bas Lansdorp hat einiges vor: In elf Jahren will er mit MarsOne erstmals Menschen auf den Mars schicken. Den roten Nachbarn der Erde, auf dem sich bislang nur einige Robotermissionen tummelten, will Lansdorp dauerhaft für Menschen erschließen: In den nächsten Jahren soll dort eine für Menschen bewohnbare Station entstehen, in der 2023 dann die ersten Marsmenschen Einzug halten sollen. Wie das gehen soll und was die Voraussetzungen sind, um Menschen auf den Mars zu schicken, verrät der Niederländer auf der Campus Party Europe in Berlin.
Die Experten der Europäischen Südsternwarte ESO überbrücken die Entfernung zum Weltraum ganz anders. Seit Jahren forschen sie mit den modernsten und fortgeschrittensten Teleskopen der Welt, entdecken dabei Schwarze Löcher und ebenfalls Planeten. Der deutsche Forscher Gero Rupprecht sucht nach Verwandten der Erde in den Weiten unserer Galaxie. Seit 1988 ist er einer der weltweit führenden Forscher auf diesem Gebiet. Sein Spezialbereich: Instrumente zu entwickeln, mit denen die Suche eines Tages erfolgreich sein könnte. Zu seinen "Babys" gehört das erfolgreichste aller Planetenjäger-Programme HARPS, das allein schon mehr als 50 so genannte Exoplaneten aufspüren konnte. Er wird Interessierte in die Welt der Instrumente zur Planetenjagd mitnehmen und erklären, wie man eine zweite Erde finden könnte – und warum das trotzdem noch nicht heißt, dass wir unsere derzeitige blaue Weltraumkartoffel-Heimat einfach so verlassen können.
Keine zweite Erde, aber einen großen Schritt für die Astronomie sucht der Brite Stuart Clark: Der Astrophysiker und Journalist kann die angeblich trockene Materie der Astronomie so lebendig und interessant erzählen wie kaum ein anderer. Mehr als 250 000 Bücher hat er bereits verkauft und trat in unzähligen Fernseh- und Radiosendungen als erklärender Experte auf. Clark zeigt, wie Astrophysik und Astronomie funktionieren, warum Einstein erst der Anfang der modernen Weltraumforschung war und was der belgische Priester Georges Lamaître damit zu tun hat. Unter der Überschrift "Brauchen wir eine Gravitationstheorie?" wird er auf der Campus Party Europe erklären, wie sich die Forschung heute daran versucht, weiter als Einstein zu denken – und wie sie das macht.
Einer der Workshops im Bereich Astronomie lässt den Flughafen Tempelhof wieder auferstehen: Bei guter Witterung starten vom Flugfeld aus Wetterballons, die bis in die Stratosphäre aufsteigen und von dort Luftbildaufnahmen zurück senden.
Astronomie- und Technikbegeisterte können sich unter http://www.campus-party.eu/2012/tickets-de.html zum Festival anmelden. Das Ticket mit Zutritt zu allen Veranstaltungen kostet 128 Euro und gilt für alle sechs Tage.
Campus Party ist das weltweit größte Technologiefestival auf dem Innovation, Kreativität, Wissenschaft und digitales Entertainment zusammentreffen. Der brasilianische Schriftsteller Paulo Coelho, der Erfinder des HTML und Mitbegründer des World Wide Web, Sir Tim Berners-Lee, der Wirtschaftsstratege Don Tapscott aus Kanada sowie der israelische Entrepreneur Yossi Vardi sprechen als Hauptredner auf der ersten Veranstaltung in Deutschland. Seit 1997 hat sich Campus Party zu einer globalen Gemeinschaft von mehr als 200 000 jungen, passionierten Technologen aus ganz Europa, den USA und Lateinamerika entwickelt, die zusammen arbeiten, lernen und Innovationen fördern. Derzeit finden jährlich Veranstaltungen in Sao Paulo (Brasilien), Bogota (Kolumbien), Valencia (Spanien), Quito (Ecuador) und Mexiko-Stadt statt. Das Festival in Berlin ist die erste Campus Party in Deutschland.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben