Verhaltensforschung: Mein Freund, die Schabe
Roboter haben keine Freunde. Der Mensch findet sie herzlos, und viele Tiere, denen sie unheimlich sind, nehmen Reißaus vor ihnen oder ignorieren sie einfach. Und so fristen die Blechkameraden ihr Dasein als einsame Außenseiter.
Sollten sie wirklich nicht sozialisierbar sein? Nun erstrahlt ein Hoffnungsschimmer. Zwar sind es nur Kakerlaken, mit denen eine Schar ausgewählter Roboter inzwischen geselligen Umgang pflegt. Doch der Anfang ist gemacht – dank Jose Halloy von der Freien Universität Brüssel und seinen Mitarbeitern.
Vor dem Erfolg standen gezielte Verhaltensstudien. Die belgischen Forscher setzten eine Gruppe Amerikanischer Großschaben (Periplaneta americana) in einem hellen Gehege mit zwei dunkleren Unterstellplätzen aus. Dort sammelten sich die sozialen Tiere binnen weniger Stunden, weil sie Dunkelheit instinktiv bevorzugen. Entsprechend den beobachteten Verhaltensmustern programmierten die Wissenschaftler anschließend einige Schaben-große Roboter.
Diese besaßen weder Flügel noch Fühler und hatten auch sonst wenig mit einer Kakerlake gemein. Trotzdem wurden sie von den Insekten sofort akzeptiert. Das lag freilich nicht nur an ihrem Verhalten. Die Forscher hatten ihre Schützlinge zusätzlich mit den Pheromonen der Schaben einparfümiert.
Als vollwertige Mitglieder in die Gruppe aufgenommen, konnten die autonom handelnden Roboter das Verhalten der Kakerlaken sogar gezielt beeinflussen. Waren sie so programmiert, dass sie hellere Flecken des Geheges ansteuerten, folgten ihnen die meisten Insekten – entgegen ihren instinktiven Vorlieben. Hatten alle dann ein gemeinsames Plätzchen gefunden, schmiegten sie sich eng aneinander. Auch Roboter haben also nun endlich Freunde gefunden.
Christoph Marty
Sollten sie wirklich nicht sozialisierbar sein? Nun erstrahlt ein Hoffnungsschimmer. Zwar sind es nur Kakerlaken, mit denen eine Schar ausgewählter Roboter inzwischen geselligen Umgang pflegt. Doch der Anfang ist gemacht – dank Jose Halloy von der Freien Universität Brüssel und seinen Mitarbeitern.
Vor dem Erfolg standen gezielte Verhaltensstudien. Die belgischen Forscher setzten eine Gruppe Amerikanischer Großschaben (Periplaneta americana) in einem hellen Gehege mit zwei dunkleren Unterstellplätzen aus. Dort sammelten sich die sozialen Tiere binnen weniger Stunden, weil sie Dunkelheit instinktiv bevorzugen. Entsprechend den beobachteten Verhaltensmustern programmierten die Wissenschaftler anschließend einige Schaben-große Roboter.
Diese besaßen weder Flügel noch Fühler und hatten auch sonst wenig mit einer Kakerlake gemein. Trotzdem wurden sie von den Insekten sofort akzeptiert. Das lag freilich nicht nur an ihrem Verhalten. Die Forscher hatten ihre Schützlinge zusätzlich mit den Pheromonen der Schaben einparfümiert.
Als vollwertige Mitglieder in die Gruppe aufgenommen, konnten die autonom handelnden Roboter das Verhalten der Kakerlaken sogar gezielt beeinflussen. Waren sie so programmiert, dass sie hellere Flecken des Geheges ansteuerten, folgten ihnen die meisten Insekten – entgegen ihren instinktiven Vorlieben. Hatten alle dann ein gemeinsames Plätzchen gefunden, schmiegten sie sich eng aneinander. Auch Roboter haben also nun endlich Freunde gefunden.
Christoph Marty
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