News: Meistersänger nur bei Vollpension
Mit vollem Bauch studiert's sich schlecht - doch ein leerer Bauch ist auch nicht förderlich, zumindest wenn es um die Entwicklung virtuoser Singstimmen geht: Stare, die in ihrer Jugend Hunger litten, können beim Sangeswettbewerb als Erwachsene nicht mithalten.
"Alle Vögel sind schon da" – als Hoffmann von Fallersleben 1835 dieses Gedicht schrieb, galten das fröhliche Gezwitscher und die kunstvollen Gesänge von Amsel, Drossel, Fink und vor allem dem heimgekehrten Winterurlauber Star als sichere Vorboten des Frühlings. Heute verzichten Stare (Sturnus vulgaris) zu winterlichen Zeiten zunehmend auf die weite Reise – doch singen, gespickt mit Motiven anderer Vogelarten, das können sie noch immer meisterhaft.
Und das müssen sie auch, denn Starenweibchen sind sehr wählerisch, wenn es um den zukünftigen Vater ihres Nachwuchses geht. Vor allem gesund und kräftig soll er sein, und als Maßstab dafür dienen ihnen offenbar auch kleinste Nuancen in den dargebotenen melodiösen Liebesschwüren. Nur – wie wird ein Star zum Meistersänger?
Ein voller Bauch zu Jugendzeiten scheint dafür nötig zu sein, wie Kate Buchanan von der Cardiff University mit ihren Kollegen Karen Spencer und Arthur Goldsmith von der University of Bristol herausfanden. Die Wissenschaftler zogen 48 männliche und weibliche Starenjunge auf, wobei sie die Hälfte der Tiere einer Hungerkur unterzogen: Innerhalb der 80 Tage bekamen sie nur unregelmäßig etwas zu fressen. Die anderen 24 Küken hingegen lebten im reinsten Schlaraffenland, in dem sie rund um die Uhr mit Futter bis zum Abwinken versorgt wurden.
Die Magerkost bekam den Jungen tatsächlich schlecht: Als sie neun Monate später im Gesangswettbewerb gegen ihre wohlgenährten Altersgenossen antreten mussten, fielen ihnen nur kürzere Strophen ein, und überhaupt widmeten sie der virtuosen Brautwerbung weniger Zeit. Außerdem waren sie schlechter gegen Krankheitserreger gewappnet, denn sie produzierten bei einer Infektion deutlich weniger Antikörper. Weitere Immunreaktionen verliefen jedoch normal, und auch die Hormonwerte unterschieden sich zwischen den beiden Gruppen kaum voneinander.
Obwohl diese Ergebnisse nur vorläufig sind, unterstützen die Ergebnisse die Vermutung, dass Stress durch Hunger die Entwicklung der Vögel beeinträchtigt, erklärt Buchanan. In welcher Form sich der Nahrungsmangel ausgerechnet auf das Gesangsvermögen auswirkt, bleibt allerdings offen. Schon länger wird spekuliert, dass bei unterernährten Küken die Verschaltung der für das Singen zuständigen Gehirnregionen gestört wird – ein lahmes Lied wäre damit für das Weibchen der Hinweis auf eine harte Jugend, die womöglich noch andere Schäden hinterlassen hat: eine vernichtende Botschaft im melodischen Liebesschwur.
Und das müssen sie auch, denn Starenweibchen sind sehr wählerisch, wenn es um den zukünftigen Vater ihres Nachwuchses geht. Vor allem gesund und kräftig soll er sein, und als Maßstab dafür dienen ihnen offenbar auch kleinste Nuancen in den dargebotenen melodiösen Liebesschwüren. Nur – wie wird ein Star zum Meistersänger?
Ein voller Bauch zu Jugendzeiten scheint dafür nötig zu sein, wie Kate Buchanan von der Cardiff University mit ihren Kollegen Karen Spencer und Arthur Goldsmith von der University of Bristol herausfanden. Die Wissenschaftler zogen 48 männliche und weibliche Starenjunge auf, wobei sie die Hälfte der Tiere einer Hungerkur unterzogen: Innerhalb der 80 Tage bekamen sie nur unregelmäßig etwas zu fressen. Die anderen 24 Küken hingegen lebten im reinsten Schlaraffenland, in dem sie rund um die Uhr mit Futter bis zum Abwinken versorgt wurden.
Die Magerkost bekam den Jungen tatsächlich schlecht: Als sie neun Monate später im Gesangswettbewerb gegen ihre wohlgenährten Altersgenossen antreten mussten, fielen ihnen nur kürzere Strophen ein, und überhaupt widmeten sie der virtuosen Brautwerbung weniger Zeit. Außerdem waren sie schlechter gegen Krankheitserreger gewappnet, denn sie produzierten bei einer Infektion deutlich weniger Antikörper. Weitere Immunreaktionen verliefen jedoch normal, und auch die Hormonwerte unterschieden sich zwischen den beiden Gruppen kaum voneinander.
Obwohl diese Ergebnisse nur vorläufig sind, unterstützen die Ergebnisse die Vermutung, dass Stress durch Hunger die Entwicklung der Vögel beeinträchtigt, erklärt Buchanan. In welcher Form sich der Nahrungsmangel ausgerechnet auf das Gesangsvermögen auswirkt, bleibt allerdings offen. Schon länger wird spekuliert, dass bei unterernährten Küken die Verschaltung der für das Singen zuständigen Gehirnregionen gestört wird – ein lahmes Lied wäre damit für das Weibchen der Hinweis auf eine harte Jugend, die womöglich noch andere Schäden hinterlassen hat: eine vernichtende Botschaft im melodischen Liebesschwur.
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