News: Ménage à trois
Systeme aus drei einander umkreisenden Sternen sind überaus selten. Durch Zufall beobachteten Forscher ein Dreifachsystem, bei dem derzeit alles so aussieht, als würde der kleinste der drei Sterne aus dem System verstoßen.
Dreierbeziehungen sind immer hakelige Geschichten - auch bei Sternen. So finden sich denn auch die allermeisten Gestirne mit nur einem Partner zusammen und bilden ein Doppelsternsystem. Manche indes bleiben - wie unsere Sonne - zeitlebens solo, während es ganz wenige gleich zu dritt versuchen.
Doch solche Ménages à trois währen meist nicht lange, weil die Bahnen der drei nur in seltenen Fällen auf Dauer stabil sind und meist einer der Sterne nach kurzer Zeit im Hin und Her von Schwer- und Fliehkräften entweder mit einem der anderen kollidiert oder für immer und ewig ausgestoßen wird.
Im Sternbild Stier gibt es so ein seltenes Dreifachsystem - jedenfalls glaubten das Laurent Loinard von der Universidad Nacional Autónoma de México und seine Mitarbeiter, als sie 1983 in 450 Lichtjahren Entfernung zum ersten Mal den Stern T Tauri Sb ins Visier nahmen. Der schien auf einer - ziemlich weiten zwar, aber dennoch eindeutigen - Bahn um das eng umeinander kreisende Sternenpaar T Tauri Sa zu laufen.
Doch im Jahr 1995, als sich T Tauri Sb dem Doppelsystem bis auf die Entfernung Sonne-Mars angenähert hatte, beschleunigte sich das dritte Rad am Wagen und verdoppelte binnen kurzer Zeit seine Geschwindigkeit auf 20 Kilometer pro Sekunde. Nichts wie weg scheint seither die Devise zu lauten; vermutlich wird er sich hier in Zukunft nie mehr blicken lassen. Denn der kleine Stern T Tauri Sb ist dem Doppelstern wohl so nahe gekommen, dass er von dessen Schwerefeld beschleunigt und ins All geschleudert wurde - und zwar auf ganz ähnliche Weise, wie auch eine Raumsonde im Schwerefeld von Planeten Schwung für eine weite Reise nimmt.
Allerdings ist bisher nicht sicher, ob der Schwung wirklich ausreicht und T Tauri Sb noch einmal die Kurve kriegt, um irgendwann, entlang einer stark elliptischen Bahn, einen neuerlichen Annäherungsversuch zu unternehmen. In fünf Jahren, bemerkt Loinard, würde man Bescheid wissen.
Die Bahn- und Massenverhältnisse der Drei geben allerdings schon jetzt genügend Stoff zum Nachdenken, denn einschlägigen Berechnungen zufolge hätte T Tauri Sb schon nach spätestens hundert Umrundungen aus seiner Bahn gekickt worden sein müssen - in diesem Fall also schon ungefähr 2000 Jahre nach seiner Entstehung. Doch ist das System vermutlich schon einige hunderttausend Jahre alt, und so ist bisher rätselhaft, wie die Dreierbeziehung so lange Bestand haben konnte.
Alles in allem sind die Sterne der jungen T-Tauri-Region noch im Entstehen begriffen. Sollte T Tauri Sb jetzt also endgültig entschwinden, so dürfte seine Zukunft düster aussehen. Denn bisher ist er kaum über die Größe eines Riesenplaneten herausgewachsen und hat er es gerade erst zum Braunen Zwerg gebracht. Fern der heimischen Gaswolke würde es dabei auch bleiben.
Doch solche Ménages à trois währen meist nicht lange, weil die Bahnen der drei nur in seltenen Fällen auf Dauer stabil sind und meist einer der Sterne nach kurzer Zeit im Hin und Her von Schwer- und Fliehkräften entweder mit einem der anderen kollidiert oder für immer und ewig ausgestoßen wird.
Im Sternbild Stier gibt es so ein seltenes Dreifachsystem - jedenfalls glaubten das Laurent Loinard von der Universidad Nacional Autónoma de México und seine Mitarbeiter, als sie 1983 in 450 Lichtjahren Entfernung zum ersten Mal den Stern T Tauri Sb ins Visier nahmen. Der schien auf einer - ziemlich weiten zwar, aber dennoch eindeutigen - Bahn um das eng umeinander kreisende Sternenpaar T Tauri Sa zu laufen.
Doch im Jahr 1995, als sich T Tauri Sb dem Doppelsystem bis auf die Entfernung Sonne-Mars angenähert hatte, beschleunigte sich das dritte Rad am Wagen und verdoppelte binnen kurzer Zeit seine Geschwindigkeit auf 20 Kilometer pro Sekunde. Nichts wie weg scheint seither die Devise zu lauten; vermutlich wird er sich hier in Zukunft nie mehr blicken lassen. Denn der kleine Stern T Tauri Sb ist dem Doppelstern wohl so nahe gekommen, dass er von dessen Schwerefeld beschleunigt und ins All geschleudert wurde - und zwar auf ganz ähnliche Weise, wie auch eine Raumsonde im Schwerefeld von Planeten Schwung für eine weite Reise nimmt.
Allerdings ist bisher nicht sicher, ob der Schwung wirklich ausreicht und T Tauri Sb noch einmal die Kurve kriegt, um irgendwann, entlang einer stark elliptischen Bahn, einen neuerlichen Annäherungsversuch zu unternehmen. In fünf Jahren, bemerkt Loinard, würde man Bescheid wissen.
Die Bahn- und Massenverhältnisse der Drei geben allerdings schon jetzt genügend Stoff zum Nachdenken, denn einschlägigen Berechnungen zufolge hätte T Tauri Sb schon nach spätestens hundert Umrundungen aus seiner Bahn gekickt worden sein müssen - in diesem Fall also schon ungefähr 2000 Jahre nach seiner Entstehung. Doch ist das System vermutlich schon einige hunderttausend Jahre alt, und so ist bisher rätselhaft, wie die Dreierbeziehung so lange Bestand haben konnte.
Alles in allem sind die Sterne der jungen T-Tauri-Region noch im Entstehen begriffen. Sollte T Tauri Sb jetzt also endgültig entschwinden, so dürfte seine Zukunft düster aussehen. Denn bisher ist er kaum über die Größe eines Riesenplaneten herausgewachsen und hat er es gerade erst zum Braunen Zwerg gebracht. Fern der heimischen Gaswolke würde es dabei auch bleiben.
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