Mit Einsetzen der Wechseljahre und dem damit verbundenen Ende der eigenen Fruchtbarkeit zeigen Frauen eine größere Vorliebe für feminine Gesichtszüge, die bei weiblichen Gesichtern gleichzeitig als attraktiver gelten. Offenbar würden die Schönheiten nicht mehr als abzulehnende Konkurrenz empfunden, erklären Benedict Jones von der University of Aberdeen und seine Kollegen. Normalerweise schneiden solche Gesichtstypen bei Frauen insbesondere während ihrer fruchtbaren Tage schlecht ab.

Jones und seine Kollegen arbeiteten mit "Durchschnittsgesichtern", die sie aus mehreren realen Vorlagen zusammengefügt hatten. Im zweiten Schritt veränderten sie einzelne Merkmale so, dass jeweils eine femininere und maskulinere Variante entstand. Diese Bildpaare legten sie 97 Frauen mittleren Alters vor, von denen 45 bereits die Menopause durchlebt haben, und fragten sie, welches Exemplar sie als attraktiver einstuften.

Alle Frauen neigten eher zu den weiblicheren Gesichtszügen, doch war diese Vorliebe bei Frauen nach den Wechseljahren weitaus deutlicher ausgeprägt. Anders bei den männlichen Gesichtern: Hier spielte die Nachbearbeitung keine Rolle. Vielleicht lag das aber auch schlicht am Alter der präsentierten Kandidaten, spekulieren die Wissenschaftler, denn die verwendete Altersklasse – Anfang 20 – passe wohl nicht so ganz in ein potenzielles Partnerschema.

Spannend wäre es außerdem noch zu untersuchen, wie sich die Bewertungen älterer Frauen ändern in Abhängigkeit des Alters ihrer Geschlechtsgenossin auf dem Bild – Männer mittleren Alters zeigten schließlich ein deutliches Interesse an jüngeren Frauen, die daher durchaus für eine Frau reiferen Alters, egal ob vor oder nach der Menopause, eine Gefahr für ihre Beziehung darstellen könnte. (af)