Faunensterben: Mensch gab Australiens Megafauna den Todesstoß
Riesenhafte Beuteltiere, gigantische Reptilien und eine Reihe schwergewichtiger Laufvögel belebten bis vor einigen zehntausend Jahren den fünften Kontinent – und verschwanden dann ziemlich plötzlich. Als Auslöser des abrupten Megafauna-Endes hatten Forscher schon seit langem den Menschen im Verdacht, denn zeitnah mit seinem Auftauchen in Australien starben große, auffällige und leicht zu jagende Tiere aus, wie Untersuchungen an vielen Fossilfundstätten belegen. Eine unerklärliche Ausnahme bildete bislang jedoch die Grabung von Cuddie Springs in New South Wales: Hier, so hatten Ausgräber datiert, lagen fossile Megafauna-Überreste offenbar in Sedimenten, die lange nach dem Eintreffen der menschlichen Jäger vor Ort abgelagert worden waren. Zwei australische Forscher sind nun allerdings sicher, dass der vermeintliche Ausnahmefall nur nicht genau genug analysiert wurde.
Richard Roberts von der University of Wollongong und Barry Brook von der University of Adelaide kommen zu diesem Schluss, nachdem sie neue Untersuchungsdaten gesichtet haben, die mit Fossilien aus Cuddie Springs gewonnen wurden. Dabei waren erstmals direkt Proben aus den Zähnen verschiedener gefundener Arten per Elektronenspinresonanz sowie radiometrisch datiert worden.
Die Ergebnisse zeigen, dass auch hier alle Tiere vor mehr als 50 000 Jahren verendet sind. Damit gliedern sich die Cuddie-Springs-Fossilien ebenfalls nahtlos in das Zeitfenster ein, das sich für alle anderen australischen Ausgrabungen aus der Aussterbeperiode der Megafauna ergibt. Jagende Menschen sind vor 60 000 bis 45 000 Jahren in Australien gelandet – und könnten demnach durchaus ein entscheidender Faktor für das Ende der Megafauna gewesen sein.
Frühere Untersuchungen hatten per Radiokarbonmethode nur kohlenstoffhaltige Pflanzenreste und Bodenproben analysieren können, die neben den eigentlichen Fossilien abgelagert waren. Dabei hatte sich gezeigt, dass die Sedimentschicht 30 000 bis 40 000 Jahre alt ist. Wahrscheinlich gelangten die alten Fossilien vor Ort in die jüngeren Sedimente, als Wassergrabungen Verwerfungen verursacht und die geologische Schichtung gestört haben, vermuten Roberts und Brook. Dafür spreche auch, dass manche der Zähne mit rund 450 000 Jahren sogar viel älter als ihre Bodenumgebung sind.
Menschen haben die australische Megafauna wohl nicht nur durch die intensive Jagd dezimiert, der vor allem Jungtiere im Übermaß zum Opfer gefallen sein dürften. Zudem habe sich vermutlich auch die Lebensumwelt bald nach der Ankunft des Menschen verändert, spekulieren die Forscher: Durch Brände könnten etwa die Gattung der Donnervögel (Genyornis) in Zentralaustralien stark beeinträchtigt worden sein.
In Australien spielte sich vielleicht ein ähnliches Szenario ab, dass auch die nordamerikanische Megafauna aussterben ließ: Zunächst verschwanden hier wohl die großen Pflanzenfresser, was zu einer Veränderung der Vegetation führte, die durch Brände stärker bedroht war – bis dann in der rasch veränderten Umwelt weitere hochspezialisierte Arten und Fleischfresser verendeten, die sich nicht schnell genug anpassen konnten. (jo)
Richard Roberts von der University of Wollongong und Barry Brook von der University of Adelaide kommen zu diesem Schluss, nachdem sie neue Untersuchungsdaten gesichtet haben, die mit Fossilien aus Cuddie Springs gewonnen wurden. Dabei waren erstmals direkt Proben aus den Zähnen verschiedener gefundener Arten per Elektronenspinresonanz sowie radiometrisch datiert worden.
Die Ergebnisse zeigen, dass auch hier alle Tiere vor mehr als 50 000 Jahren verendet sind. Damit gliedern sich die Cuddie-Springs-Fossilien ebenfalls nahtlos in das Zeitfenster ein, das sich für alle anderen australischen Ausgrabungen aus der Aussterbeperiode der Megafauna ergibt. Jagende Menschen sind vor 60 000 bis 45 000 Jahren in Australien gelandet – und könnten demnach durchaus ein entscheidender Faktor für das Ende der Megafauna gewesen sein.
Frühere Untersuchungen hatten per Radiokarbonmethode nur kohlenstoffhaltige Pflanzenreste und Bodenproben analysieren können, die neben den eigentlichen Fossilien abgelagert waren. Dabei hatte sich gezeigt, dass die Sedimentschicht 30 000 bis 40 000 Jahre alt ist. Wahrscheinlich gelangten die alten Fossilien vor Ort in die jüngeren Sedimente, als Wassergrabungen Verwerfungen verursacht und die geologische Schichtung gestört haben, vermuten Roberts und Brook. Dafür spreche auch, dass manche der Zähne mit rund 450 000 Jahren sogar viel älter als ihre Bodenumgebung sind.
Menschen haben die australische Megafauna wohl nicht nur durch die intensive Jagd dezimiert, der vor allem Jungtiere im Übermaß zum Opfer gefallen sein dürften. Zudem habe sich vermutlich auch die Lebensumwelt bald nach der Ankunft des Menschen verändert, spekulieren die Forscher: Durch Brände könnten etwa die Gattung der Donnervögel (Genyornis) in Zentralaustralien stark beeinträchtigt worden sein.
In Australien spielte sich vielleicht ein ähnliches Szenario ab, dass auch die nordamerikanische Megafauna aussterben ließ: Zunächst verschwanden hier wohl die großen Pflanzenfresser, was zu einer Veränderung der Vegetation führte, die durch Brände stärker bedroht war – bis dann in der rasch veränderten Umwelt weitere hochspezialisierte Arten und Fleischfresser verendeten, die sich nicht schnell genug anpassen konnten. (jo)
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