Umwelt: Mensch konsumiert ein Fünftel des Pflanzenzuwachses
Etwa ein Fünftel der weltweit gebildeten Pflanzenbiomasse wird in Form von Nahrung, Futtermittel, Holz oder Fasern vom Menschen verbraucht – der selbst nur 0,5 Prozent der globalen Masse sich heterotroph ernährender Organismen ausmacht. Bezogen auf den regionalen Pflanzenzuwachs ergeben sich dabei deutliche Unterschiede, welchen Anteil davon der Mensch für sich beansprucht, fanden Marc Imhoff vom Goddard Space Flight Center und seine Kollegen heraus. Die Wissenschaftler rechneten dabei den Verbrauch gegen das Angebot auf, ohne beispielsweise Handelsströme und die Verwertbarkeit der Vegetation zu berücksichtigen. Außerdem ließen sie die Produktion der marinen Lebensräume außen vor.
Anhand von Daten der Welternährungsorganisation FAO und Ergebnissen aus Modellrechnungen bestimmten die Forscher die globale Nettoprimärproduktion der Landpflanzen auf 56,8 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, wovon der Mensch im weltweiten Durchschnitt 11,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff verbraucht.
Die Wissenschaftler sehen ihre Auswertung als wichtigen Beitrag, den schädlichen Einfluss des Menschen auf die Umwelt genauer darzustellen. So beträgt momentan beispielsweise der Pro-Kopf-Verbrauch in den Industrieländern jährlich das Doppelte dessen von Entwicklungsländern, in denen aber 83 Prozent der Weltbevölkerung leben. Ein Anstieg des Konsums dort auf Erste-Welt-Verhältnisse würde den globalen Anteil des vom Menschen genutzten Pflanzenzuwachses von gut 20 auf 35 Prozent steigern. Gerade in Gegenden, die jetzt bereits unter einer hohen Nachfrage leiden, würde ein verstärkter Anspruch die Umwelt noch mehr beeinträchtigen und weitere, intensivierte Handelsströme und Transportwege, welche den woanders nicht mehr zu deckenden Bedarf befriedigen sollen, nach sich ziehen. Trotz womöglich verbesserter Technologien und neuen Produkten wird letztendlich die Natur die hohe Rechnung bezahlen, mahnen Imhoff und seine Kollegen.
Der größte Konsum zeigt sich in den großen, städtischen Ballungszentren, wo das 300fache im Vergleich zu der dort gebildeten Pflanzenmasse verbraucht wird. Für ausgewählte Großregionen betrachtet bedient sich der Mensch am stärksten in Ost- und dem südlichen Zentralasien, Nordamerika und Afrika – wobei hier im ersten und letzten Fall die Bevölkerungszahl entscheidend ist. Ganz anders sieht das Muster aus, wenn die Zahlen pro Kopf zu Grunde gelegt werden: Dann führt Nordamerika die Liste an, gefolgt von Südamerika und Westeuropa.
Die pflanzliche Produktion erreicht allerdings in Südamerika und Afrika die höchsten Werte – und die Gebiete mit hohem Verbrauch stimmen natürlich nicht mit den ergiebigsten Produktionsstätten überein. Den höchsten prozentualen Anteil des Konsums am grünen Angebot weist das südliche Zentralasien mit dem indischen Subkontinent auf, wo über 80 Prozent des pflanzlichen Zuwachses vom Menschen genutzt werden, dicht gefolgt von Westeuropa mit 72 Prozent und Zentralasien – hier schlägt China zu Buche – mit 63 Prozent. Die Nordamerikaner beanspruchen umgerechnet ein knappes Viertel der dortigen Landpflanzenmasse, während es in Südamerika nur mehr sechs Prozent sind.
Anhand von Daten der Welternährungsorganisation FAO und Ergebnissen aus Modellrechnungen bestimmten die Forscher die globale Nettoprimärproduktion der Landpflanzen auf 56,8 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, wovon der Mensch im weltweiten Durchschnitt 11,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff verbraucht.
Die Wissenschaftler sehen ihre Auswertung als wichtigen Beitrag, den schädlichen Einfluss des Menschen auf die Umwelt genauer darzustellen. So beträgt momentan beispielsweise der Pro-Kopf-Verbrauch in den Industrieländern jährlich das Doppelte dessen von Entwicklungsländern, in denen aber 83 Prozent der Weltbevölkerung leben. Ein Anstieg des Konsums dort auf Erste-Welt-Verhältnisse würde den globalen Anteil des vom Menschen genutzten Pflanzenzuwachses von gut 20 auf 35 Prozent steigern. Gerade in Gegenden, die jetzt bereits unter einer hohen Nachfrage leiden, würde ein verstärkter Anspruch die Umwelt noch mehr beeinträchtigen und weitere, intensivierte Handelsströme und Transportwege, welche den woanders nicht mehr zu deckenden Bedarf befriedigen sollen, nach sich ziehen. Trotz womöglich verbesserter Technologien und neuen Produkten wird letztendlich die Natur die hohe Rechnung bezahlen, mahnen Imhoff und seine Kollegen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.