Anthropologie: Mensch und Affe erkennen Gesichter gleich
Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen konnten nun zeigen, dass Rhesusaffen und Menschen die gleiche Strategie anwenden, um Gesichter von Artgenossen zu verarbeiten: Beide richten den Blick bei Individuen der eigenen Art zunächst auf die Augen, während sie ihn bei Individuen der anderen Art zielloser über das Gesicht wandern lassen.
Das bedeutet, dass sich im Laufe der Evolution bei beiden Arten dieselben Wahrnehmungsmechanismen im Gehirn entwickelt haben oder diese bereits auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen. Es muss sowohl für uns als auch für unsere nächsten Verwandten von großem Vorteil gewesen sein, die Gesichter unserer Artgenossen speziell zu verarbeiten.
Diese Strategie greift bei Affen nur für Affengesichter und bei uns nur für Menschengesichter, obwohl beide Gesichter untereinander die gleichen Merkmale wie Augen, Mund und Nase teilen. Zudem sind die Augenbewegungen bei beiden Arten genau gleich – unabhängig davon, ob Gesichter der jeweils anderen Spezies gezeigt werden oder ob ein Gesicht der eigenen Spezies auf den Kopf gestellt wird. In beiden Fällen verteilt sich die Aufmerksamkeit in gleichem Maße weg von den Augen hin zu den anderen Teilen des Gesichts.
"Das Verblüffende ist, dass die Strategien, mit denen die Gesichter der eigenen Spezies verarbeitet werden, dieselben sind. Menschen und Affen sind sich also noch ähnlicher als bislang gedacht", kommentiert Dahl.
Das bedeutet, dass sich im Laufe der Evolution bei beiden Arten dieselben Wahrnehmungsmechanismen im Gehirn entwickelt haben oder diese bereits auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen. Es muss sowohl für uns als auch für unsere nächsten Verwandten von großem Vorteil gewesen sein, die Gesichter unserer Artgenossen speziell zu verarbeiten.
Die Forscher um Christoph Dahl hatten sowohl Menschen als auch Affen Gesichter beider Arten gezeigt und die Bewegung der Augen registriert. Die Gesichter wurden dabei "normal" und auf dem Kopf stehend präsentiert. Aus der Wahrnehmungsforschung ist bekannt, dass auf dem Kopf stehende Gesichter für uns sehr schlecht zu erkennen sind, da die üblichen Verarbeitungsmechanismen, die uns zu Experten der Gesichtserkennung machen, in diesem Fall nicht funktionieren. Zudem weiß man, dass wir bei "normal" gezeigten Gesichtern vorrangig auf die Augen schauen. Die Analyse der Augenbewegungen kann also die verschiedenen Verarbeitungsstrategien sichtbar machen: Viele Augenfixationen sind ein Maß dafür, dass das gezeigte Gesicht als "normal" gesehen wird.
Diese Strategie greift bei Affen nur für Affengesichter und bei uns nur für Menschengesichter, obwohl beide Gesichter untereinander die gleichen Merkmale wie Augen, Mund und Nase teilen. Zudem sind die Augenbewegungen bei beiden Arten genau gleich – unabhängig davon, ob Gesichter der jeweils anderen Spezies gezeigt werden oder ob ein Gesicht der eigenen Spezies auf den Kopf gestellt wird. In beiden Fällen verteilt sich die Aufmerksamkeit in gleichem Maße weg von den Augen hin zu den anderen Teilen des Gesichts.
"Das Verblüffende ist, dass die Strategien, mit denen die Gesichter der eigenen Spezies verarbeitet werden, dieselben sind. Menschen und Affen sind sich also noch ähnlicher als bislang gedacht", kommentiert Dahl.
© Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik
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