Genetik: Mensch und Affe: Genregulation macht den Unterschied
Der Mensch unterscheidet sich von anderen Primaten vor allem durch die Steuerung seiner Gene und weniger durch Differenzen im Genom. Das ist das Ergebnis einer Studie, bei der Wissenschaftler um Gregory Wray von der Duke University in Durham erstmals Variationen bei der Genregulation in Bereichen kognitiver Fähigkeiten und Ernährungsweisen entdeckten.
Damit belegen die Ergebnisse, dass die Entwicklung einiger menschlicher Eigenschaften und die damit verbundene Abgrenzung von anderen Primaten durch Veränderungen der Genregulation verursacht wurde – und nicht durch die Unterschiede der Genome selbst. Das Erbgut von Mensch und Schimpanse sind zu 99 Prozent, von Mensch und Rhesusaffen zu 88 Prozent identisch. (may)
Die Forscher verglichen die regulatorischen DNA-Sequenzen, die so genannten Promotoren, in der direkten Umgebung von 6280 Genen bei Menschen, Schimpansen und Rhesusaffen. An diese Sequenzen binden Proteine, welche das Ablesen und die Vervielfältigung von Genen kontrollieren – und damit entscheiden, ob diese an- oder ausgeschaltet werden. Mit Hilfe statistischer Verfahren identifizierten die Wissenschaftler etwa 250 Promotoren, die bei Menschen und Schimpansen unterschiedlich arbeiten – etwa solche, die es dem Menschen ermöglichen, komplexere Kohlehydrate zu verarbeiten und sich damit vielfältiger als Schimpansen zu ernähren.
Damit belegen die Ergebnisse, dass die Entwicklung einiger menschlicher Eigenschaften und die damit verbundene Abgrenzung von anderen Primaten durch Veränderungen der Genregulation verursacht wurde – und nicht durch die Unterschiede der Genome selbst. Das Erbgut von Mensch und Schimpanse sind zu 99 Prozent, von Mensch und Rhesusaffen zu 88 Prozent identisch. (may)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.