Paläotechnologie: Menschgemachtes Feuer schon vor 800 000 Jahren?
Am Mittelmeer haben Menschen schon vor 790 000 Jahren Feuer entfacht und beherrscht, glauben israelische Forscher nach einer Untersuchung von Feuersteinresten in einer Grabung bei Gesher Benot Ya'aquov im Jordantal. Bislang waren die ältesten eindeutigen Beweise für die Fähigkeit des Feuermachens deutlich jünger.
Schon vor vier Jahren hatten Meldungen über die uralte Feuerstellen von Gesher Benot Ya'aquov aus der Kulturstufe des Acheuléen für Aufsehen gesorgt, Belege für das aktive Anfachen der Feuer fehlten allerdings. Der Ort im Jordantal liegt in der Route, die der Mensch bei seinem Auszug aus Afrika gen Europa wohl genommen hat. Alperson-Afil spekuliert, dass Homo ergaster oder H. erectus die Fähigkeit des Feuermachens schon als Grundvoraussetzung für die Eroberung neuen Terrains an die Levante mitbrachte.
Die ältesten allgemein akzeptierten Belege für das routinemäßige Entfachen von Feuer sind 40 000 bis 30 000 Jahre alte, Benutzungsspuren aufweisende Eisensulfidkristalle. Solche Werkzeuge aus Markasitknollen erzeugen beim Aufeinanderschlagen Funken.
Womöglich nicht selbst entzündete Feuer wärmten menschliche Ahnen dagegen schon vor 1,5 Millionen Jahren: Aus dieser Zeit stammen in der Fachwelt kontrovers diskutierte, als Feuerstellen von Homo erectus angesehene Spuren verbrannten Lehms in Afrika. Vielleicht begannen die Menschen damals Nahrung zu garen, ihr Kauapparat entwickelte sich dadurch hin zu einer weniger kräftigen Form. Viele Forscher glauben allerdings, dass Feuer damals zunächst nur als Wärme- und Lichtquelle genutzt wurde und gefährliche Tiere fernhielt. (jo)
Das Team um Nira Alperson-Afil von der Hebrew University in Jerusalem hatte die Verteilung von unter Brandeinwirkung veränderten Feuersteinsplittern in der Grabungsstelle untersucht. Sie schließen aus ihren Studien, dass vor Ort an einem längst ausgetrockneten See über mehrere Jahrtausende regelmäßig begrenzte Feuer gebrannt hatten. Dies könnte kaum durch natürliche Feuerquellen wie Blitzeinschläge in dieser Regelmäßigkeit geschehen sein. Offenbar hatten verschiedene aufeinander folgende Zivilisationen dort über 100 000 Jahre lang Feuer mit der Hilfe von Feuersteinen entfacht.
Schon vor vier Jahren hatten Meldungen über die uralte Feuerstellen von Gesher Benot Ya'aquov aus der Kulturstufe des Acheuléen für Aufsehen gesorgt, Belege für das aktive Anfachen der Feuer fehlten allerdings. Der Ort im Jordantal liegt in der Route, die der Mensch bei seinem Auszug aus Afrika gen Europa wohl genommen hat. Alperson-Afil spekuliert, dass Homo ergaster oder H. erectus die Fähigkeit des Feuermachens schon als Grundvoraussetzung für die Eroberung neuen Terrains an die Levante mitbrachte.
Die ältesten allgemein akzeptierten Belege für das routinemäßige Entfachen von Feuer sind 40 000 bis 30 000 Jahre alte, Benutzungsspuren aufweisende Eisensulfidkristalle. Solche Werkzeuge aus Markasitknollen erzeugen beim Aufeinanderschlagen Funken.
Womöglich nicht selbst entzündete Feuer wärmten menschliche Ahnen dagegen schon vor 1,5 Millionen Jahren: Aus dieser Zeit stammen in der Fachwelt kontrovers diskutierte, als Feuerstellen von Homo erectus angesehene Spuren verbrannten Lehms in Afrika. Vielleicht begannen die Menschen damals Nahrung zu garen, ihr Kauapparat entwickelte sich dadurch hin zu einer weniger kräftigen Form. Viele Forscher glauben allerdings, dass Feuer damals zunächst nur als Wärme- und Lichtquelle genutzt wurde und gefährliche Tiere fernhielt. (jo)
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