Direkt zum Inhalt

Verhalten : Menschliche Körpersprache ist universell und angeboren

Jubelnde Judoka
Menschen aus unterschiedlichen Kulturen demonstrieren Stolz und Scham mit ähnlicher angeborener Pose. Zu diesem Ergebnis kamen Jessica Tracy von der University of British Columbia in Vancouver und David Matsumoto von der San Francisco State University.

Die Forscher hatten die Körpersprache von blinden Athleten unterschiedlicher Nationalität nach einem Wettkampf analysiert. Hatten die Sportler gerade gewonnen, hoben sie die Arme, reckten den Kopf nach oben und streckten ihre Brust heraus. Nach einer Niederlage zogen sie Schulter und Brust ein. Von Geburt an blinde Athleten, die sich nicht an den Körperhaltungen anderer Menschen orientieren konnten, zeigten dabei die gleichen Gefühlsreaktionen wie sehende Athleten.

Die Wissenschaftler schließen daraus, dass diese Geste stolzer Freude angeboren und nicht durch die Umwelt geprägt ist. Die Stärke der Schamreaktion wird hingegen von der Kultur beeinflusst, so die Forscher weiter. Athleten, die aus individualistischen westlichen Zivilisationen stammten, in der das Verbergen der Scham Norm ist, drückten ihre Scham gemäßigter aus, wie die Auswertungen belegen. (cw)


Tracy J., Matsumoto D.: The spontaneous expression of pride and shame: Evidence for biologically innate nonverbal displays. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 10.1073/pnas.0802686105, 2008.

©spektrumdirekt

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.