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Sprachentwicklung: Menschliches Sprach-Gen lässt Mäuse schneller lernen

Das Gen FOXP2 steht im Verdacht, eine wesentliche Rolle bei der menschlichen Sprachfähigkeit zu spielen. Versuche an Mäusen stärken diese These.
Schneller Lernen dank Genen

Mäuse, die die menschliche Version des Gens FOXP2 tragen, lernen schneller als Wildtypmäuse. Das Genprodukt Foxp2 ist ein Transkriptionsfaktor, der im Gehirn von Säugetieren aktiv ist und beim Menschen eine wesentliche Rolle bei der Sprachentwicklung spielt. Ein Team um Christiane Schreiweis vom MPI für evolutionäre Anthropologie in Leipzig hat das Verhalten von Mäusen untersucht, die das menschliche FOXP2-Gen tragen – dabei erwiesen sich die genetisch veränderten Tiere in den Versuchen mit Labyrinthen als wesentlich lernfähiger.

Lediglich in zwei Positionen unterscheidet sich das Menschen-Gen vom Mäuse-Gen, doch das scheint einen Unterschied zu machen. Bekannt war bereits, dass in den veränderten Mäusen die Neuronen längere Dendriten haben. In der aktuellen Studie zeigte sich, dass sich auch ihre Funktionsweise verändert hat – sie bleiben nach längerer Aktivierung eine Weile inaktiv, ein wesentlicher neuronaler Lernmechanismus. All das hat, wie die Labyrinth-Experimente zeigen, Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten. Die Forscherinnen kommen deswegen zu dem Schluss, dass die Veränderung beim menschlichen FOXP2-Gen dazu dienen könnte, die mentale Verbindung zwischen Wort und Bedeutung schneller zu festigen – eine wesentliche Voraussetzung für Sprache.

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