Direkt zum Inhalt

Naturkatastrophen: Merapi: Vulkan teilweise kollabiert

Teile des Vulkans Merapi auf Java sind zusammengebrochen und können nun keine Lavaströme mehr zurückhalten, sodass sich nun flüssiges Gestein hangabwärts ergießt. Tausende Menschen sind wegen der stark vergrößerten Gefahr nun wieder auf der Flucht.

Vor allem die West- und Südhänge des Feuerbergs sind jetzt nach Angaben des indonesischen Vulkanologischen Instituts durch Lava und heiße Gaswolken – die so genannten pyroklastischen Ströme – bedroht. Die mehr als tausend Grad heiße Lava hatte zuvor einen Bergrücken im Gipfelbereich des Merapi geschmolzen, sodass diese natürliche Barriere nun keinen Rückhalt mehr bietet. In den Notaufnahmelagern im Umfeld des Vulkans hatten sich bis Montagabend bereits mehr als 3700 Menschen eingefunden, die ihre Dörfer wegen der Aktivität des Berges verlassen mussten. Seitdem sei die Zahl aber noch beträchtlich angestiegen, so die Behörden vor Ort.

Sorge bereitet den Geologen vor allem der stetig anwachsende Magmadom im Krater des Merapi, der in den letzten Tagen um weitere 17 Meter auf einen Durchmesser von mehr als hundert Meter angewachsen ist. Sollte er zusammenbrechen oder explodieren, könnten heiße Asche- und Gaswolken mit hoher Geschwindigkeit talwärts schießen und selbst Gebiete außerhalb der sieben Kilometer breiten Sperrzone erreichen.

Unterdessen wurde die Zahl der Erdbebentoten von Yogyakarta auf knapp 5800 reduziert, weitere 36 000 Menschen wurden verletzt und benötigten medizinische Versorgung. Nach Angaben von Hilfsorganisationen wurde mittlerweile jedes der betroffenen Dörfer zumindest einmal mit lebenswichtigen Gütern versorgt, zudem planen die Vereinten Nationen ein umfassendes Impfprogramm, um Infektionskrankheiten und Tetanusepidemien vorzubeugen.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.