Sonnensystem - Beobachtungstipp: Merkur für Frühaufsteher
In diesen Tagen kann jeder Frühaufsteher den sonnennächsten Planeten Merkur mit eigenen Augen entdecken, wenn er sich bis kurz nach Sonnenaufgang über dem Osthorizont zeigt. Schon vor einer guten Woche begann die in diesem Jahr günstigste Morgensichtbarkeitsphase Merkurs, und mit einer Helligkeit von derzeit -0,4 mag in der bürgerlichen Morgendämmerung (Sonne zwischen Horizont und sechs Grad darunter) ist er am Osthimmel nicht zu übersehen.
Der Legende nach soll der Astronom Nikolaus Kopernikus auf dem Sterbebett bedauert haben, Merkur nie selbst erblickt zu haben. Viele Menschen haben diesen hellen Planeten noch nicht bewusst wahrgenommen, denn Merkur zeigt sich durch seine Sonnennähe nur an wenigen Tagen im Jahr, entweder in der Abenddämmerung knapp über dem Westhorizont oder in der Morgendämmerung tief im Osten. Und wenn dann Wolken den Blick versperren, kann das schmale Zeitfenster, in dem sich Merkur in unseren Breiten zeigt, oft nicht genutzt werden und Merkur ist entweder bereits hinter dem Horizont verschwunden oder am zu hellen Morgenhimmel vom Himmelsgrau verschluckt.
Merkurs Winkelabstand zur Sonne kann auf maximal 28 Grad anwachsen. Und dennoch ist der innerste Planet generell schlecht sichtbar. Das liegt zum einen an der Lage der Ekliptik, die während der größten östlichen und der größten westlichen Elongationen – also den theoretisch "besten" Beobachtungssituationen – oft nur flach über dem Horizont verläuft. Die größte westliche Elongation war mit 17,9 Grad am Sonntag, dem 19. September 2010 um 18 Uhr MEZ. Zum anderen liegt die schlechte Sichtbarkeit an der starken Exzentrizität der Bahn des Merkur.
Zur Zeit geht Merkur etwa 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang auf und ist dann das hellste Himmelsobjekt am Osthimmel. Zu Beginn der diesjährigen Morgensichtbarkeit Merkurs betrug seine Helligkeit +1,9 mag. Die Helligkeit Merkurs steigt noch bis zum 29. September auf -1,1 mag an, da sich Merkur seit dem 19. September, dem Zeitpunkt seiner größten westlichen Elongation (Halbsichel!), mit zunehmender Sichel präsentiert. Das Ansteigen der Helligkeit Merkurs erklärt sich damit, dass sich sein Abstand zur Erde zwar vergrößert und der Durchmesser der zunehmenden Merkursichel kleiner wird, die Merkuroberfläche aber mehr Sonnenlicht reflektiert. In diesen Tagen erreicht Merkur zur Zeit der besten Sichtbarkeit eine Höhe von rund 10 Grad über dem Horizont. Es lohnt sich also derzeit, auch aufgrund guter Wetterprognosen, früh aufzustehen.
Selbst mit einem großen erdgebundenen Teleskop sind auf Merkur so gut wie keine Oberflächendetails zu sehen. Die horizontnahen und turbulenten Luftschichten der Erdatmosphäre verhindern das. Schon mit einem kleinen Teleskop lassen sich aber die Phasen des Merkur leicht erkennen. Allerdings ist beim Beobachten Merkurs durch dessen Sonnennähe stets Vorsicht geboten. Sobald in der Phase der Morgensichtbarkeit die Sonne über den Horizont steigt, sollte die teleskopische Beobachtung beendet werden, um eventuelle irreversible Augenschädigungen zu vermeiden.
Stefan Oldenburg
Der Legende nach soll der Astronom Nikolaus Kopernikus auf dem Sterbebett bedauert haben, Merkur nie selbst erblickt zu haben. Viele Menschen haben diesen hellen Planeten noch nicht bewusst wahrgenommen, denn Merkur zeigt sich durch seine Sonnennähe nur an wenigen Tagen im Jahr, entweder in der Abenddämmerung knapp über dem Westhorizont oder in der Morgendämmerung tief im Osten. Und wenn dann Wolken den Blick versperren, kann das schmale Zeitfenster, in dem sich Merkur in unseren Breiten zeigt, oft nicht genutzt werden und Merkur ist entweder bereits hinter dem Horizont verschwunden oder am zu hellen Morgenhimmel vom Himmelsgrau verschluckt.
Merkurs Winkelabstand zur Sonne kann auf maximal 28 Grad anwachsen. Und dennoch ist der innerste Planet generell schlecht sichtbar. Das liegt zum einen an der Lage der Ekliptik, die während der größten östlichen und der größten westlichen Elongationen – also den theoretisch "besten" Beobachtungssituationen – oft nur flach über dem Horizont verläuft. Die größte westliche Elongation war mit 17,9 Grad am Sonntag, dem 19. September 2010 um 18 Uhr MEZ. Zum anderen liegt die schlechte Sichtbarkeit an der starken Exzentrizität der Bahn des Merkur.
Zur Zeit geht Merkur etwa 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang auf und ist dann das hellste Himmelsobjekt am Osthimmel. Zu Beginn der diesjährigen Morgensichtbarkeit Merkurs betrug seine Helligkeit +1,9 mag. Die Helligkeit Merkurs steigt noch bis zum 29. September auf -1,1 mag an, da sich Merkur seit dem 19. September, dem Zeitpunkt seiner größten westlichen Elongation (Halbsichel!), mit zunehmender Sichel präsentiert. Das Ansteigen der Helligkeit Merkurs erklärt sich damit, dass sich sein Abstand zur Erde zwar vergrößert und der Durchmesser der zunehmenden Merkursichel kleiner wird, die Merkuroberfläche aber mehr Sonnenlicht reflektiert. In diesen Tagen erreicht Merkur zur Zeit der besten Sichtbarkeit eine Höhe von rund 10 Grad über dem Horizont. Es lohnt sich also derzeit, auch aufgrund guter Wetterprognosen, früh aufzustehen.
Für die Nordhalbkugel gilt allgemein: Morgensichtbarkeiten von Merkur sind im Herbst am besten, weil die Ekliptik steil und zum Osthimmel günstig steht. Hingegen steht die Ekliptik im Frühling flach, weshalb in dieser Jahreszeit die Abendsichtbarkeiten Merkurs günstiger sind.
Selbst mit einem großen erdgebundenen Teleskop sind auf Merkur so gut wie keine Oberflächendetails zu sehen. Die horizontnahen und turbulenten Luftschichten der Erdatmosphäre verhindern das. Schon mit einem kleinen Teleskop lassen sich aber die Phasen des Merkur leicht erkennen. Allerdings ist beim Beobachten Merkurs durch dessen Sonnennähe stets Vorsicht geboten. Sobald in der Phase der Morgensichtbarkeit die Sonne über den Horizont steigt, sollte die teleskopische Beobachtung beendet werden, um eventuelle irreversible Augenschädigungen zu vermeiden.
Stefan Oldenburg
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