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News: Merkur im Visier

Am 14. Januar 2008 um 20:04 Uhr MEZ passiert die Raumsonde Messenger den Merkur. Nun veröffentlichte die NASA erste detaillierte Bilder vom Anflug auf den sonnennächsten Himmelskörper. Die besten Bilder werden ab dem 15. Januar zur Erde übermittelt und sollten dann bald zur Verfügung stehen.
Merkur am 13. Januar 2008
Das nebenstehende Bild entstand am 13. Januar 2008 aus einer Entfernung von rund 760 000 Kilometern. Die Auflösung beträgt rund zwanzig Kilometer pro Bildpunkt. Dies ist die erste veröffentlichte Aufnahme von Messenger, die Details wie Einschlagkrater auf der Merkuroberfläche zeigt. Die vorherigen Aufnahmen enthüllten nur die Sichelgestalt des Planeten, wir berichteten.

Beim jetzt anstehenden Vorbeiflug soll Messenger mehr als 1200 Bilder von Merkur übermitteln, zudem sondiert ein hochempfindliches Massenspektrometer die äußerst dünne Merkuratmosphäre, die eher einem Ultrahochvakuum gleicht. In ihr dominieren die Edelgase Helium und Argon, die durch den radioaktiven Zerfall von Uran, Thorium und Kalium-40 in den Mineralen der Merkurkruste freigesetzt werden. Zudem "backt" die sehr intensive Strahlung in der extremen Sonnennähe die Alkalimetalle Natrium und Kalium aus den Krustengesteinen heraus, die ebenfalls ins All entweichen.

Weitere Instrumente nehmen das schwache Magnetfeld unter die Lupe und können vielleicht die Frage klären, ob es wirklich im Inneren des Merkur entsteht. Ein Gammastrahlen- und Röntgen-Spektrometer ermittelt die Gehalte wichtiger Hauptelemente in den Gesteinen der Merkurkruste und ein Laserhöhenmesser tastet einen schmalen Streifen der Merkurtopografie ab. Dadurch erhalten die Forscher erstmals einen Eindruck von der Oberflächengestalt und von den Höhenunterschieden der Merkuroberfläche.

Etwa 22 Stunden nach dem dichtesten Vorbeiflug beginnt Messenger damit, die Bilder und Messdaten zur Erde zu übertragen. Man darf auf die Ergebnisse gespannt sein.

TA

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