Merkur: MESSENGER schwenkt in engere Merkurumlaufbahn ein
Am 16. April um 21:13 Uhr MESZ zündeten die Triebwerke der NASA-Sonde MESSENGER, die seit rund einem Jahr den Planeten Merkur umrundet. Sie brannten für 188 Sekunden und veränderten die Umlaufbahn der Sonde so, dass sie nun in nicht mehr 11,6 Stunden, sondern in 9,1 Stunden um den sonnennächsten Planeten läuft. Dies war das erste von zwei geplanten Manövern, nach welchen MESSENGER die Merkuroberfläche häufiger und niedriger passieren wird. So wird die Sonde zukünftig mehr schärfere Bilder und genauere Messdaten als bisher liefern.
MESSENGER umrundet den sonnennächsten Planeten seit März 2011 und hat bereits rund 100 000 Bilder aufgenommen, besondere Einschlagkrater untersucht und die geologische Vergangenheit des Merkur erforscht. Die Sonde bildet die Oberfläche des Planeten mit einem Kamerasystem ab, analysiert ihre chemische Zusammensetzung mit verschiedenen Spektrometern und vermisst die Topografie mit einem Laser-Höhenmesser.
Ein weiteres Bahnmanöver ist für Freitag, den 20. April 2012, vorgesehen. Läuft dann alles wie geplant, wird MESSENGER danach in nur 8 Stunden um den sonnennächsten Planeten kreisen. Im nächsten Bahnpunkt kommt er dem Merkur bis auf 278 Kilometer nahe. Die Bahn bleibt aber weiterhin stark elliptisch, im merkurfernsten Punkt trennen Sonde und Planet dann immer noch rund 10 000 Kilometer. Die Wissenschaftler erwarten von der Bahnänderung mehr und bessere Messdaten. Durch die geringere Minimaldistanz werden die Spektrometer die Oberflächenzusammensetzung genauer analysieren, ebenso nimmt die Präzision der topografischen Höhenmessungen zu. Durch die höhere Anzahl von Vorbeiflügen können die Forscher dann außerdem bis zu 50 Prozent mehr Daten als bisher aufnehmen. Derzeit hat die US-Raumfahrtbehörde eine Finanzierung der Sonde bis zum März 2013 zugesagt. MESSENGER ist die erste Mission, die den Merkur umrundet und wird diesen Status für weitere Jahre behalten. Daher ist davon auszugehen, dass die NASA versuchen wird, MESSENGER so lange wie möglich in Betrieb zu halten.
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