News: Meßgerät mit dem richtigen Riecher
Wurden bisher beschichtete Quarzsande und oxidische Halbleiter als chemische Sensoren verwendet, so enthält das neu entwickelte Gerät beschichtete Silicium-Thermosäulen, die ausgetauschte Wärmemengen erfassen und in elektrische Signale umwandeln. Diese miniaturisierten Kalorimeter messen die Wärmeentwicklung bei der Reaktion nachzuweisender Gase oder Dämpfe mit Rezeptorsubstanzen, die sich als Beschichtung auf den Thermosäulen befinden. Um den Nachweis für eine gasförmige Komponente möglichst spezifisch zu gestalten, verwenden die Wissenschaftler Polymere oder Supramoleküle als Rezeptoren. Je nachdem, was für ein Gas oder Geruch identifiziert werden soll, können die Schichten ausgewechselt werden. Da bei allen Reaktionen Wärme erzeugt oder verbraucht wird , gibt es für die Auswahl der Rezeptorsubstanzen kaum Einschränkungen.
Im Gerät arbeiten parallel acht chemische Sensoren mit unterschiedlichen Rezeptorsubstanzen. Dadurch können komplexe Schadstoffgemische untersucht und im Zusammenwirken mit den anderen Sensorsystemen natürliche und künstliche Duftstoffe und Gerüche klassifiziert werden. In dem an der Freiberger Universität entwickelten Meßgerät nutzen alle im Sensorsystem angeordneten Sensoren das thermische Detektionsprinzip. Außer den Sensorsystemen gehört zur elektronischen Nase ein Leitsystem für die zu untersuchenden Gase sowie ein Bedien- und Auswertecomputer.
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