Weltraumchemie: Meteorite enthalten ungeahnte Molekülvielfalt
Der Meteorit Murchison gehört zwar zu den weltweit am besten untersuchten Steinbrocken aus dem All überhaupt, birgt aber auch 40 Jahre nach seinem Einschlag in Australien immer noch wissenschaftliche Überraschungen. Dies berichten Forscher um Philippe Schmitt-Kopplin vom Helmholtz-Zentrum München, die drei Stichproben des Brockens nach organischen Molekülen durchsucht hatten. Anders als viele Wissenschaftler zuvor konzentrierten sie sich dabei nicht strikt auf die typischeren der biologisch aktiven organischen Moleküle, sondern analysierten die löslichen organischen Bestandteile mit gröberen Rastern. Das Ergebnis: Im Meteoriten finden sich wohl zehntausende Gerüstvarianten, die womöglich Basis von Millionen unterschiedlicher, noch nie analysierter Einzelmoleküle sind.
Schmitt-Kopplins Team schließt aus seinen Resultaten, dass die Molekülkomplexität auf extraterrestrischen Objekten aus der Frühzeit des Sonnensystems deutlich höher ist als auf der Erde heute. Wahrscheinlich hat hier eine Selektion durch biologische und biogeochemische Prozesse den ursprünglich vielfältigen organischen Chemiebaukasten verarmen lassen. Daneben dürfte der Meteorit, der vielleicht sogar schon vor dem Entstehen unserer Sonne existiert hat, seine organische Stoffvielfalt beim Durchpflügen des solaren Urnebels aufgesammelt haben. Genauere Analysen der Moleküle sollen die Kenntnis über die Prozesse bereichern, die zur Bildung der interstellaren chemischen Vielfalt beitragen.
Der Murchison-Meteorit war am 28. September 1969 in Australien niedergegangen, worauf mehr als 100 Kilogramm seiner Fragmente gesammelt werden konnten. Rund 70 Prozent des Kohlenstoffgehalts des so genannten CM2,5-Chondriten bestehen aus einer unlöslichen, makromolekularen Masse mit hohem Anteil von aromatischen Verbindungen, aus der bisher rund 500 verschiedene Moleküle isoliert und analysiert wurden. Kohlige Chondriten wie Murchison stammen aus der frühesten Phase der Sonnensystementstehung. (jo)
Schmitt-Kopplins Team schließt aus seinen Resultaten, dass die Molekülkomplexität auf extraterrestrischen Objekten aus der Frühzeit des Sonnensystems deutlich höher ist als auf der Erde heute. Wahrscheinlich hat hier eine Selektion durch biologische und biogeochemische Prozesse den ursprünglich vielfältigen organischen Chemiebaukasten verarmen lassen. Daneben dürfte der Meteorit, der vielleicht sogar schon vor dem Entstehen unserer Sonne existiert hat, seine organische Stoffvielfalt beim Durchpflügen des solaren Urnebels aufgesammelt haben. Genauere Analysen der Moleküle sollen die Kenntnis über die Prozesse bereichern, die zur Bildung der interstellaren chemischen Vielfalt beitragen.
Der Murchison-Meteorit war am 28. September 1969 in Australien niedergegangen, worauf mehr als 100 Kilogramm seiner Fragmente gesammelt werden konnten. Rund 70 Prozent des Kohlenstoffgehalts des so genannten CM2,5-Chondriten bestehen aus einer unlöslichen, makromolekularen Masse mit hohem Anteil von aromatischen Verbindungen, aus der bisher rund 500 verschiedene Moleküle isoliert und analysiert wurden. Kohlige Chondriten wie Murchison stammen aus der frühesten Phase der Sonnensystementstehung. (jo)
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